Ein Marienkäfer krabbelt über einen grünen Grashalm/Symbolbild. Foto: pixabay

Velbert. Der BUND Velbert zeigt sich enttäuscht und fassungslos über die Änderungen, die von den Kommunalpolitikern im Haupt- und Finanzausschuss an der Klimastrategie für Velbert vorgenommen wurden – obwohl sie von zwei beauftragten Instituten, Fachpolitikern und den befragten Stakeholdern aus Wirtschaft und Verbänden in vielen Workshops und stundenlangen Verhandlungen über Monate hinweg im Vorfeld erstellt und beraten wurde.


Auch der BUND Velbert war an der Erstellung beteiligt worden und hat die Velberter Klimastrategie bis in die Endfassung begleitet. Für besonders effektiv wurde vom Hamburg Institut und dem Institut 4K, die die Beschlussfassung der Klimastrategie erstellt hatten, die Bildung eines Klimabeirates aus Vertretern der Bürgerschaft, der Naturschutzverbände, der Verbraucherberatung, der Velberter Industrie und Wirtschaft, der Landwirtschaft, Kommunalpolitik und der Verwaltung empfohlen.

Viele andere Städte wie beispielsweise Ratingen und Heiligenhaus profitieren seit Jahren vom Input in Form von Beschlussvorschlägen, Innovationen und Hinweisen, die vom Klimabeirat an Verwaltung und Politik gegeben werden. Dieser ist zum einen als ehrenamtlicher Kompetenzpool anzusehen, zum anderen soll der Klimabeirat durch seine Nähe an Bürgerschaft und ortsansässigen Unternehmen das „offene Ohr“ für alle Fragen hinsichtlich Energie- und Wärmewende sein.

Insbesondere unterstützt ein Klimabeirat die schwierige Arbeit der Klimamanager und der neuen Stabstelle Klimaschutz, die zukünftig von der Verwaltung der Stadt Velbert eingerichtet wird. Völlig unverständlich für den BUND, dass sich verschiedene Fraktionen gegen die Einrichtung eines solchen Beirates aussprechen und somit die Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern sowie Unternehmen am Prozess der Erlangung der Klimaneutralität ablehnen.

Laut BUND ist der Aufwand für einen Klimabeirat auf ehrenamtlicher Basis ist mit Blick auf die Gesamtkosten der Erlangung der Klimaneutralität vernachlässigbar gering. Vielmehr kann ein regelmäßig tagender Klimabeirat für die Verwaltung sogar kostensenkend wirken, da er teuer zugekaufte Expertenhinweise ersparen kann. „Ein plausibles Gegenargument konnte im Ausschuss nicht gebracht werden und so ist zu hoffen, dass sich die Fraktionen doch noch eines Besseren besinnen und die gerade erst geknüpften Kontakte zu den Stakeholdern nutzen, um daraus schnellstmöglich einen Klimabeirat zu bilden. Verheerend wäre es, wenn der Eindruck entstünde, dass die Kommunalpolitik bei diesem heiklen und alle betreffenden Thema Klimaschutz ein eigenes Süppchen kochen will, ohne dass man die Velberter Bürgerinnen, Bürger, Unternehmen und Fachleute zu Wort kommen lässt“ so der BUND.