Das Bürgerhausorchester Collegium musicum gibt ein Konzert. Foto: privat

Velbert. Unter dem Motto “Musik mit S – ein sinfonisches Mosaik von Haydn bis Genzmer” steht das Herbstkonzert des Bürgerhausorchesters Collegium musicum Velbert (BOCM) am Sonntag, 9. November 2025, um 18 Uhr im Historischen Bürgerhaus Langenberg, Hauptstraße 64.


Das Publikum kann sich auf sinfonische Werke unterschiedlichster Art freuen, die von der Klassik über die Romantik bis zur Moderne reichen.

Auf dem Programm stehen: Harald Genzmer, Erste Sinfonietta für Streichorchester, GeWV 106 Wolfgang Amadeus Mozart, Sinfonia concertante Es-Dur für Violine, Viola und Orchester, KV 364 Felix Mendelssohn Bartholdy, Sinfonia Nr. 10 h-Moll für Streichorchester, MWV N 10 Joseph Haydn, Sinfonie Nr. 47 G-Dur „Palindrom“ für Orchester, Hob. I:47

“Keine Angst vor der Moderne”, könnte Genzmer gedacht haben, als er 1955 seine erste Sinfonietta komponierte – zwar viersätzig, aber nur etwa zwölf Minuten lang, also eine Art Sinfonie-Miniatur. Nicht schwer zu spielen für die Musiker, nicht schwer zu verstehen für das Publikum.

Bei aller Klassik doch schwärmerisch und melancholisch kommt Mozarts Sinfonia concertante daher, in der Violine und Viola oft wie ein einziges Soloinstrument wirken und das Orchester nicht nur sekundiert, sondern durchaus sinfonisch aufspielt.

Frühe Meisterschaft zeigt der 14-jährige Mendelssohn mit seiner zehnten Streichersinfonie, die aus nur einem zweigeteilten Satz besteht, nämlich einem 40-taktigen Adagio und dem folgenden Allegro, das bisweilen Mendelssohns berühmtes Oktett für Streicher vorwegzunehmen scheint.

Wie so oft saß Haydn auch bei seiner Sinfonie Nr. 47 der kompositorische Schalk im Nacken: Es ergeben doch im dritten Satz dieselben Noten rückwärts gespielt den jeweils zweiten Teil von Menuett und Trio. Ansonsten ist Haydn ganz klassisch unterwegs mit einem schnellen ersten, einem langsamen zweiten und einem rasanten vierten Satz.

Unter der Leitung seines bewährten Dirigenten Claus Tinnes freut sich das BOCM (bei Mozart und Haydn um Bläser verstärkt), zwei jungen Solistinnen, die der Region eng verbunden sind, Gelegenheit zum großen Auftritt zu geben: Hannah Eichholz, Violine, und Elçin Aslan, Viola.

Hannah Eichholz, Violine

Hannah Eichholz wurde 2002 in Essen geboren und erhielt ihre erste musikalische Ausbildung bei Aniko Baberkoff und Nina Reddig in Langenberg. Von 2021 bis 2025 studierte sie Violine an der Musikakademie der Stadt Kassel „Louis Spohr“ bei Annette Walther und schloss ihr Bachelorstudium mit Auszeichnung ab. Seit Oktober 2025 setzt sie ihr künstlerisches Masterstudium an der Hochschule für Musik Mainz fort. Sie war regelmäßig Stimmführerin und Konzertmeisterin im Sinfonieorchester der Musikakademie Kassel, spielt in Ensembles wie Ludimus und der Camerata Kassel sowie 2025 im Bundesjugendorchester mit Midori. Konzertreisen führten sie nach China und ins europäische Ausland. Ein besonderer Schwerpunkt ihres Studiums liegt zudem in der Kammermusik, die sie durch zahlreiche Meisterkurse und Festivals vertiefte.

Elçin Aslan, Viola

Elçin Aslan wurde 2001 in Izmir geboren und begann als Zwölfjährige mit dem Bratschenspiel. Seit 2020 studiert sie an der Folkwang Universität der Künste in Essen bei Prof. Emile Cantor. Förderungen erhielt sie durch ein Leistungsstipendium der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Folkwang Universität der Künste, und seit 2022 ist sie Stipendiatin bei Yehudi Menuhin Live Music Now Rhein-Ruhr. Sie spielte in verschiedenen Orchestern und nahm an mehreren Festivals teil: Junge Deutsche Philharmonie, Nationale Türkische Jugendphilharmonie, Cesme Music Festival, Tagliakozzo Festival, Musica Mundi Chamber Music Masterclass, Academy Festival Istanbul, Folkwang Kammerorchester. Sie besuchte Meisterkurse und erhielt weitere musikalische Inspiration von u. a. Tatjana Masurenko, Hartmut Rohde, Miguel da Silva und Roland Glassl. Nach einem Jahr als Akademistin 2024/25 spielt sie derzeit unter Zeitvertrag bei den Essener Philharmonikern.