Velbert. Die diesjährige Schach-Stadtmeisterschaft ist entschieden: Der vereinslose Mirco Gockel hat sich den Titel gesichert. Das Turnier, das Ende Februar mit 19 Spielern begann, wurde von der Velberter Schachgesellschaft 1923 ausgerichtet und umfasste sieben Runden nach dem Schweizer System.
Für den als Favoriten gehandelten und nominell stärksten Teilnehmer, Thomas Wille, verlief das Turnier enttäuschend. Nach zwei Auftaktsiegen gab er in der dritten Runde gegen Christian Diesing einen halben Punkt ab. In der vierten Runde unterlief ihm dann ein Patzer in eigentlich besserer Stellung, was zur Niederlage gegen den späteren Stadtmeister Mirco Gockel führte. Obwohl Wille in der fünften Runde gegen Felix Günther noch ein glückliches Remis erreichte, gab er aus Termingründen kampflos in der sechsten Runde auf und trat zur letzten Runde nicht mehr an. Mit lediglich drei Punkten landete er schließlich auf einem unerwarteten zwölften Rang.
Auch der 89-jährige Vorjahressieger Horst Szymaniak zeigte sich nicht zufrieden. Er gewann zwar drei Partien, musste aber auch drei Niederlagen einstecken und spielte einmal Remis. Dies reichte am Ende nur für den achten Platz.
Mirco Gockel: Souveräner Sieger mit etwas Glück
Mirco Gockel hingegen konnte strahlen. Nach Siegen gegen Martin Binas und Horst Szymaniak profitierte er in der dritten Runde von der erstmalig angewandten „Bye-Regelung“, die ihm trotz Abwesenheit einen halben Punkt bescherte. Dem glücklichen Sieg gegen Thomas Wille folgte ein überzeugend herausgespielter Punktgewinn gegen Christopher Walczewski. In Runde sechs wurde es noch einmal kritisch: Nachdem sein Gegner Christian Diesing eine gewinnträchtige Fortsetzung ausgelassen hatte, einigten sich die Kontrahenten auf ein Remis. Die letzte Partie gegen Volker Kelch gestaltete Mirco Gockel dann wieder überzeugend. Am Ende standen sechs Punkte für ihn zu Buche, was ihm den verdienten Gewinn der Stadtmeisterschaft einbrachte.
Den zweiten Platz mit 5,5 Punkten sicherte sich Christopher Walczewski, dicht gefolgt von Christian Diesing. Felix Günther und Johann Pazdzior belegten mit jeweils 4,5 Punkten die weiteren Plätze.
Besonders hervorzuheben ist das sehr gute Abschneiden des 90-jährigen Gerhardt Stratenwerth. Mit vier Punkten errang er den siebten Platz und wurde damit Sieger der Ratinggruppe 3.