Leitbunker mit Sheddach-Attrappe werden in der Museumsnacht beleuchtet. Foto: privat

Velbert. Am Freitag, 29. Septmber, findet die “neanderland Museumsnacht” statt. In dieser Nacht öffnet auch der Leitbunker der Krupp‘schen Nachtscheinanlage. Die Besichtigung ist nach vorheriger Anmeldung und nur mit Führung möglich. Diese finden statt von 19.30 bis 21.15 Uhr und von 21.30 bis 23.15 Uhr.


Die Besucher hören den Vortrag „Das Scheindorf in Velbert – die Geschichte der Krupp‘schen Nachtscheinanlage“ und sehen Exponate und Schautafeln zum Thema. Anmeldung unter museumsnacht@nachtscheinanlage.de.  Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Das Objekt ist nicht barrierefrei.

Die Ehrenamtler des LVR-Amtes für Bodendenkmalpflege im Rheinland setzen das denkmalgeschützte Bauwerk nach den Jahren 2019 und 2021 nun zum dritten Mal in der Museumsnacht in seinen eigentlichen historischen Kontext – nächtliche Bedingungen.

Die Krupp‘sche Nachtscheinanlage war eine im Zweiten Weltkrieg auf dem Velberter Rottberg errichtete Attrappe der Essener Krupp-Gussstahlfabrik, die als Scheinanlage alliierte Luftangriffe auf sich ziehen und so vom tatsächlichen Produktionsstandort in Essen ablenken sollte.

Die Bevölkerung nannte die Anlage „Scheindorf“. Von 1941 bis 1944 war der Rottberg mit der Nachtscheinanlage damit Mittelpunkt einer riesigen Zielscheibe, sehr zum Leidwesen der örtlichen Bevölkerung.

Nur der schwere Schalt- und Leitbunker der Anlage ist erhalten. Heute Mahnmal für den Frieden, hat das denkmalgeschützte Bauwerk als bundesweit nahezu einziges erhaltenes Relikt einer solchen Scheinanlage historisches Alleinstellungsmerkmal und überregionale Bedeutung.