Velbert. Kunden der Stadtteilbibliotheken Neviges und Langenberg können ihre Medien nun eigenständig an sogenannten Selbstverbuchungsgeräten ausleihen. So soll der Arbeitsaufwand an den Theken sinken und Leseförderung möglich sein, beispielsweise in Form von Veranstaltungen für Schulen und Kindergärten.
Der Eingangsbereich der Bücherei in Neviges ist in den letzten Wochen neu gestaltet worden. Auf der linken Seite sind zwei neue Selbstverbuchungsgeräte aufgebaut worden, auf der anderen Seite konnte die Ausleihtheke wesentlich verkürzt werden, sodass dort nun mehr Raum zur Verfügung steht, etwa um die Neuerscheinungen zu präsentieren und als Wegefläche, wenn ganze Schulklassen in die obere Etage wollen.
Das neue Konzept verfolgt die Stärkung der digitalen Infrastruktur einerseits und den Aufbau der Bücherei als Ort der Leseförderung und Begegnung mit Aufenthaltsqualität andererseits. Durch die Selbstausleihe soll den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern künftig mehr Zeit zur Verfügung stehen, um beratend aktiv zu werden und neue Leser und Mediennutzer an das Bibliotheksangebot heranzuführen.
„Nach ein paar erklärenden Worten funktioniert das Ausleihen und Zurückgeben an den Selbstverbuchungsgeräten reibungslos“, erklärt Ulrike Motte. Schon 2011 sei die Zentralbibliothek in Velbert mit der Technik ausgestattet worden, berichtet die Leiterin der Stadtteilbibliothek. Während es damals zunächst noch Berührungsängste mit der Technik gab, sei das heute kaum noch ein Thema.
Am Selbstverbuchungsgerät öffnet der Kunde mit seinem Bibliotheksausweis zunächst sein Bibliothekskonto. Danach kann er entscheiden, ob er Bücher ausleihen, zurückgeben oder verlängern will. Die Medien selbst verfügen über eingelassene Chips zu Identifizierung. Mehrere Medien können gleichzeitig unter den „Scanner“ gelegt und dann verbucht werden.
Später soll es auch eine Bezahlmöglichkeit an den Terminals geben, berichtet Motte. Wegen Lieferschwierigkeiten sei diese Einheit aber noch nicht eingebaut, voraussichtlich im März erfolge die Nachrüstung. Dann können Kundinnen und Kunden anfallende Gebühren auch an den Terminals bezahlen.
Die vier Geräte in den beiden Bibliotheken wurden zu 100 Prozent gefördert. 55.000 Euro sind aus Landesfördermitteln geflossen.
Bis Freitag, 23. Dezember, können die Stadtteilbibliotheken zu den gewohnten Öffnungszeiten besucht werden. Danach sind sie geschlossen bis einschließlich 1. Januar.
Finanzierung durch europäischen Förderfonds
„In 2022 hat das Land Nordrhein-Westfalen ein Förderprogramm aufgelegt, mit dem Ziel, eine leistungsfähige und zukunftsfähige Infrastruktur für nutzerfreundliche digitale Dienstleistungen und Angebote zur Stärkung der Lese-, Medien- und Informationskompetenz herzustellen. Aus diesen sogenannten EFRE-Mitteln (Europäischer Fond für regionale Entwicklung) wurde deshalb auch die Einführung der Selbstverbuchungsgeräte in den Stadtbezirken (Geräte plus Verstromung) mit 55.000 Euro zu 100 Prozent gefördert“, berichtet die Stadtverwaltung.
Ergänzend hat die Stadt Velbert Eigenmittel in die Hand genommen, um die räumliche Situation der Stadtteilbibliotheken an die neue Infrastruktur anzupassen. So wird die Kundschaft nun an modernen, neuen Theken begrüßt.