Vier Vorträge von Karl-Erich Pönitz sind jetzt in einem Buch erschienen. Foto: Mathias Kehren
Vier Vorträge von Karl-Erich Pönitz sind jetzt in einem Buch erschienen. Foto: Mathias Kehren

Velbert. Im Velberter Scala-Verlag ist das achte Buch der Reihe „Velbert im Quadrat“ erschienen. In vier Vorträgen beschäftigt sich darin Autor Karl-Erich Pönitz mit Größen der Geschichte, die die Herausforderungen ihrer Zeit bemerkenswert bewältigt haben.


Klimawandel, Migration und Digitalisierung gehören sicher zu den größten Herausforderungen der heutigen Zeit, doch es sind auch nicht die ersten großen Umbrüche, die eine Gesellschaft zu bewältigen hat. „Wenn alle bisherigen Mittel versagen, muss total neu gedacht werden“, sagt der Velberter Autor Karl-Erich Pönitz. Denn: „Nur so kann etwas Neues, nie Dagewesenes entstehen.“

Pönitz ist Jahrgang 1942 und studierter Theologe. Sein Berufsleben verbrachte er als Gemeinde- und Krankenhauspfarrer, Lehrsupervisor und Pastoralpsychologischer Berater. Seit 1983 lebt er in Velbert, wo er bis ins Jahr 2000 als Klinikseelsorger tätig war. Neben seiner beruflichen Tätigkeit waren für ihn von jeher Geschichte und Literatur Berufung.

In vier historischen Vorträgen, die jetzt erstmals in einem Buch zusammengefasst sind, hat der geschichtsinteressierte Wahl-Velberter „Gestalten der Vergangenheit“ beleuchtet, die mit religiösen oder politischen Umwälzungen konfrontiert wurden und Lösungen aus der Krise entwickelt haben. „Rückblick und Ermutigung“ steht denn auch als Obertitel über den historischen Abhandlungen, die im einzelnen lauten: „Der große Kurfürst“, „Friedrich der Große und Voltaire“, „1813: Aufbruch-Rausch-Ernüchterung“ und „Dietrich Bonhoeffer“.

„Durchaus nicht unfehlbar, aber mit eindrucksvoller Lebensleistung“, ist für Pönitz ein wesentlicher Charakterzug der Protagonisten in ihrer jeweiligen Epoche, die er beschreibt. Auch damals hätten die Menschen vor zunächst scheinbar unüberwindlichen Problemen gestanden und diese trotzdem meistern können. Ein historisches Beispiel gelungener Integration liefere etwa das Kapitel über den „Großen Kurfürsten“, der seinerzeit den Staat nicht geschwächt, sondern nachhaltig konsolidiert habe. Im Bereich Religion sind für Pönitz Friedrich der Große und Voltaire „Vorreiter einer aufgeklärten religiösen Toleranz“ gewesen. Auch heute sollten wir etwa dem Islam nicht naiv begegnen, findet Pönitz, vielmehr gehe es um eine offene, wo angebracht, aber auch deutlich kritische Auseinandersetzung mit dem Thema.

„Das verarmte und von Napoleon besiegte Preußen bewältigte von 1807 bis 1813 einen enormen Reformstau und war anschließend nicht mehr wiederzuerkennen“, nennt der Velberter Autor ein weiteres bemerkenswertes Kapitel der Geschichte, welches in seinem Buch nachzulesen ist. Ein bemerkenswerter Akteur der jüngeren Geschichte ist für ihn Dietrich Bonhoeffer: „Seine Impulse“, so Pönitz, „sind auch in der gegenwärtigen Auseinandersetzung zur Zukunft der Kirche nachdenkenswert.“

„Selbstverständlich können die Lösungen von damals nicht auf heute übertragen werden. Vielmehr möchte ich mit diesen Beispielen den Menschen Mut machen und Zuversicht zusprechen“, erklärt Pönitz sein Ansinnen. Jedoch geizt er dabei auch nicht mit Wissen um die historischen Fakten, die Basis für seiner detaillierten  Vorträge sind. Bisher waren diese nur einer mündlichen Zuhörerschaft zugänglich, bei Vortragsveranstaltungen unter anderem im Bergischen Geschichtsverein, der Kirche Isenbügel und dem Klinikum Niederberg. Mit der ersten Buchveröffentlichung ist nun alles nachlesbar, mit und ohne vorherigen Vortrag.

„Rückblick und Ermutigung“ – Vier historische Vorträge von Karl-Erich Pönitz – ist im Scala-Verlag erschienen (ISBN 978-3-9819265-8-3) und kostet 22 Euro.

Vortrag Bonhoeffer

Am Mittwoch, 17. November, um 19 Uhr hält Karl-Erich Pönitz einen Bonhoeffer-Vortrag in der Dorfkirche Isenbügel. Veranstalter ist der Förderverein der Dorfkirche Isenbügel. Für die kostenlose Veranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich.