Velbert-Neviges. Am Sonntag, den 30. Juli 2023, fand die schlesische Mutter-Anna-Wallfahrt im Mariendom in Velbert-Neviges statt. Die Veranstalter, Wallfahrtsleiter Abbé Thomas Diradourian und der Organisator seitens der Landsmannschaft Schlesien, Damian Spielvogel, waren gespannt, ob genügend Pilger der Wallfahrtseinladung folgen würden.


Schon fast eine Stunde vor dem Wallfahrtshochamt wurde deutlich, dass die Mutter-Anna-Wallfahrt auch in diesem Jahr große Resonanz erfuhr. Der Mariendom war während des Wallfahrtsgottesdienstes bis auf den letzten Platz gefüllt.

Vor der liturgischen Begrüßung wurde traditionell die schlesische Wallfahrtskerze angezündet. Dieses Jahr übernahm Damian Spielvogel diese symbolische Handlung, begleitet von den Kindern Vanessa aus Velbert und Klara aus Bonn. Vanessa, in Velbert geboren, hat familiäre Wurzeln in Schlesien, während Klaras Vorfahren fast ausschließlich aus dem Rheinland stammen. Beide Mädchen waren mit ihren Eltern und teilweise Großeltern zur Wallfahrt gekommen. Das Anzünden der schlesischen Wallfahrtskerze symbolisierte eine generationsübergreifende Verbundenheit und ein gemeinsames Bekenntnis zum Glauben, unabhängig von der eigenen Herkunft.

Der Zustrom der Besucher zeigte, dass die schlesische Mutter-Anna-Wallfahrt Menschen jeden Alters und verschiedener Hintergründe anzog. Katholische und evangelische Christen, Schlesier und deren Nachkommen sowie Menschen ohne familiären Bezug zu Schlesien versammelten sich in einem gemeinsamen Gottesdienst. Die Wallfahrt vermittelte ein Gefühl von Identität und Verbundenheit, das trotz unterschiedlicher Prägungen durch den Glauben zusammengeführt wurde.

Das Hochamt wurde von Wallfahrtsleiter Abbé Thomas Diradourian geleitet, der in seiner Predigt unter anderem auf die Symbolik des schlesischen Wappens und die Bedeutung des persönlichen Glaubens einging. Die musikalische Begleitung durch Marc-David Schwarz aus Solingen und das Oberschlesische Blasorchester aus Ratingen mit Dirigent Andreas Bartylla trug zur feierlichen Atmosphäre bei.

Der Mariendom war entsprechend ausgeschmückt, um das Gefühl einer historischen Wallfahrt zum oberschlesischen Annaberg zu vermitteln. Bergmänner in schwarzen Uniformen, Frauen in traditionellen schlesischen Trachten und Fahnenabordnungen verschiedener Orte rundeten das Bild ab.

An der Veranstaltung nahm auch die Bundespitze der Landsmannschaft Schlesien teil, vertreten durch den Präsidenten der Schlesischen Landesvertretung, Peter Beyer MdB, die stellvertretende Bundesvorsitzende Renate Sappelt und den Bundesschriftführer Peter Damaschek, sowie Beate Macioszek von der Landsmannschaft der Oberschlesier.

Nach dem Hochamt fand ein Schlesisches Kirmesfest statt, bei dem schlesische Spezialitäten angeboten wurden. Platzkonzerte der Oberschlesischen Bergleute und des Oberschlesischen Blasorchesters sorgten für Unterhaltung.

Die schlesische Mutter-Anna-Wallfahrt, die die Hl. Anna, die Großmutter Jesu, in den Vordergrund stellt, zeigte erneut, dass die heimatlichen Werte Schlesiens und die traditionellen christlichen Tugenden auch 78 Jahre nach Kriegsende und Vertreibungen eine generationsübergreifende Verbundenheit schaffen und eine bedeutende Großveranstaltung darstellen.

Verantwortlich für die Gesamtleitung der Veranstaltung war Damian Spielvogel.