Rund 200 Menschen nahmen an dem Gedenkgang durch Velbert teil, der sie bis zum Platz Am Offers (Foto: Stadt Velbert) führte.
Rund 200 Menschen nahmen an dem Gedenkgang durch Velbert teil, der sie bis zum Platz Am Offers (Foto: Stadt Velbert) führte.

Velbert. Über 200 Menschen versammelten sich am 9. November am Moltkeplatz, um bei einem Gedenkgang den Opfern der jüdischen Bevölkerung anlässlich der Pogrome vor 85 Jahren zu gedenken. Organisiert wurde er vom Velberter Bündnis “Aktiv gegen Antisemitismus“ in Kooperation mit der Stadt Velbert.


Die Teilnehmenden gingen in Begleitung vom Rabbiner der Jüdischen Kultusgemeinde Wuppertal, Chaim Kornblum, mit Bannern und Lichtern zunächst zum Alten Jüdischen Friedhof Am Nordpark und gedachten dort mit einem Gebet des Rabbiners an die Jüdinnen und Juden, die während der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, ermordet, deportiert und in den Suizid getrieben wurden.

Auf dem Weg zum Platz Am Offers lasen Dascha Gladcenko und Paul Kober, ein Schüler der Gesamtschule Velbert-Mitte, an mehreren Stolpersteinen aus den Biographien von Jakob Schkoll, Hermann und Josef Neuberger, Heinrich Salomon, Adolf und Berta Goldschmidt und Helmut Frank. Die individuellen Geschichten erinnern an das damalige Leid der Jüdinnen und Juden.

Auf dem Platz Am Offers schließlich legten Velberts Bürgermeister Dirk Lukrafka und seine Stellvertreterin, Dr. Esther Kanschat, einen Kranz für die Opfer der NS-Zeit nieder. Lukrafka rief die Bürger zur Zivilcourage gegen Antisemitismus auf und betonte, dass ein Wegschauen oder ein Zuschauen, ohne etwas dagegen zu unternehmen, besonders schwerwiegende Folgen habe.

Die Mitglieder des Velberter Bündnisses „Aktiv gegen Antisemitismus“ verknüpften die Vergangenheit mit den gegenwärtigen Ereignissen im Nahen Osten und dem damit einhergehenden Anstieg von Anfeindungen gegenüber Jüdinnen und Juden.

Abschluss des Gedenkgangs bildete der mit Kerzen erleuchtete Davidstern auf dem Platz Am Offers.

Im Kreise der Teilnehmenden wurde mit Kerzen der Davidstern gebildet. Foto: Stadt Velbert