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Velbert. Das Frauenintegrationsnetzwerk des Velberter Vereins Integrationshilfe Langenberg (IHLA) war in diesem Jahr für den Nationalen Integrationspreis der Bundeskanzlerin nominiert. Das berichtet die Stadt Velbert.

Ausgewählt und vorgeschlagen wurde das Projekt vom Deutsche Städte- und Gemeindebund – einer der insgesamt 43 vorschlagsberechtigten Organisationen. Die Auszeichnung der Bundeskanzlerin ging in diesem Jahr an die 28-jährige Hamburgerin Bjeen Alhassan für ihr Projekt „Lernen mit Bijin – Empowerment syrischer Frauen in Deutschland“. „Auch wenn es für den Nationalen Integrationspreis nicht gereicht hat, die Nominierung von IHLA durch den Deutschen Städte- und Gemeindebund ist bereits eine große Auszeichnung sowohl für das Engagement des Vereins als auch für die Integrationsarbeit in Velbert“, so der Integrationsratsvorsitzende Ivo Simic.

Aus Anlass der Preisverleihung wurde der IHLA-Vereinsvorstand in Begleitung einiger Mitglieder des Frauenintegrationsnetzwerkes ins Rathaus eingeladen. Bürgermeister Dirk Lukrafka und der Vorsitzende des Velberter Integrationsrats, Ivo Simic, dankten Jeanette Orfali und Iris Eichholz für ihr wertvolles Engagement. Die beiden Frauen halten die Fäden im Frauenintegrationsnetzwerk der IHLA in der Hand und wurden für ihr Engagement bereits 2019 mit dem Velberter Integrationspreis ausgezeichnet.

Jeanette Orfali spielt in dem Frauenintegrationsnetzwerk der IHLA eine zentrale Schlüsselrolle. Die gebürtige Syrerin lebt seit 20 Jahren in Deutschland und verfügt über umfassendes Wissen über die Lebenswelten zugewanderter Frauen und die Herausforderungen, mit denen sie bei der Integration in Deutschland konfrontiert werden.

Ehrenamtlich begleitet sie aktuell rund 60 Frauen im Alter von 15 bis 65 Jahren, vor allem aus Syrien, Irak und den nordafrikanischen Staaten. Mit ihr gemeinsam lernen die Frauen den eigenständigen Umgang mit Behördenangelegenheiten, machen gemeinsam Ausflüge, besuchen Veranstaltungen und nehmen an Aktivitäten teil, die ihnen das Zusammentreffen mit Frauen aus anderen kulturellen Kontexten ermöglichen. Im Netzwerk verschiedener Beratungsstellen und Ansprechpartner unterstützt sie die Zielgruppe bei familiären Anliegen sowie beim Zugang zum Ausbildung- und Arbeitsmarkt.

All das, was Jeanette Orfali auf der emotionalen und Wissensebene anstrebt, greift die Hebamme, Iris Eichholz, in der Sportgruppe „IHLA-Frauenpower“ in Bezug auf den Körper auf. Frauen aller Altersklassen lernen hier, sich Ziele zu setzen, eigene Möglichkeiten und Grenzen zu spüren, den Willen zu entwickeln, über das Gewohnte hinauszugehen, Neues zu wagen und auszuprobieren.

„Die Stärkung der Selbstwahrnehmung und des Selbstbewusstseins zugewanderter Frauen erweitert ihre Handlungskompetenzen und wirkt sich nicht nur auf ihre eigenen Integrationsbemühungen positiv aus. Ihre gesamten Familien profitieren davon, vor allem die Nachwuchsgeneration“, erläutert die Integrationsbeauftragte der Stadt Velbert, Helena Latz, die dem Verein bei seiner Teilnahme an dem Wettbewerb von Beginn an zur Seite stand.