Velbert. Am Sonntag, 8. September, ist der ehemalige Leitbunker der Krupp’schen Nachtscheinanlage, das sogenannte „Velberter Scheindorf“, zum Tag des offenen Denkmals geöffnet. Von 10 bis 17 Uhr können Besucher die einzigartige Anlage auf dem Rottberg erkunden und mehr über die faszinierende Geschichte dieses im Zweiten Weltkrieg errichteten Scheinzieles erfahren.
Die als „Scheindorf“ bekannte Anlage sollte während des Krieges alliierte Bomber von der echten Krupp-Fabrik in Essen ablenken. Mit einfachen Mitteln entstand eine täuschend echte Nachbildung, die nach dem Krieg fast vollständig abgerissen wurde. Nur der Leitbunker blieb erhalten und ist heute ein Zeugnis dieser dunklen Zeit.
Seit 2013 kümmern sich ehrenamtliche Bodendenkmalpfleger um die Erhaltung und Präsentation des Bunkers. Sie bieten Führungen an, beantworten Fragen und haben eine informative Ausstellung eingerichtet. „Die Besucher sind immer wieder fasziniert von der Geschichte und der Bedeutung dieses Ortes“, berichtet Jürgen Lohbeck, ehrenamtlicher Mitarbeiter im Amt für Bodendenkmalpflege. „Es ist uns wichtig, dieses Stück Geschichte lebendig zu halten und für die Nachwelt zu bewahren.“
Anfahrt Leitbunker der Krupp’schen Nachtscheinanlage
Die Adresse lautet Asbachtal 2-6 in Velbert, die Zufahrt erfolgt über die Rottberger Straße, Einfahrt in Feldweg gegenüber Rottberger Straße 64. Auf einer Wiese neben dem Bunker ist ein Parkplatz ausgeschildert, Parken ist dort auf eigenes Risiko möglich, das Gelände ist uneben. Das Objekt ist nicht barrierefrei, Führungen werden von den Ehrenamtlichen angeboten.
Lage der Scheinanlage
Um die alliierten Bomber zu täuschen, wurde die Krupp’sche Nachtscheinanlage spiegelbildlich zur echten Fabrik errichtet. Die Spiegelachse stellte die Ruhr dar. Der Baldeneysee mit seiner spiegelnden Wasserfläche, wurde von feindlichen Bomberpiloten als Orientierungspunkt genutzt. Um dies zu verhindern wurde der See 1941 trockengelegt, die Ruhr stellte danach lediglich eine Orientierungsachse dar, ein konkreter Ortsbezug war jedoch nicht mehr möglich. Nach der Zerstörung der Möhnetalsperre 1943 durch einen Luftangriff wurde der See wieder gefüllt.
- Redaktion
- Kontakt
…schont den Auslöser seiner Kamera nicht und berichtet gerne aktuell von da, wo was los ist. In seinen eindrucksvollen Fotogalerien können sich die Menschen lachend wieder finden – oder sehen, was ihnen entgangen ist. Was er mit Fotos nicht erklären kann, schreibt er einfach auf.
Motto: „Schöner als in Wirklichkeit.“