Quelle: Verein zur Erforschung der sozialen Bewegung im Wuppertal

Velbert. Unter dem Titel „Stolpersteine und mehr…“ lädt die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN/BdA) am Donnerstag, 6. März 2025, um 18 Uhr zu einem Vortrag in die „Bürgerstube“ (kleiner Raum), Kolpingstraße 11 ein.


Der Historiker Dr. Stephan Stracke wird über die „Wuppertaler Gewerkschaftsprozesse“ von 1935/36 sprechen, in deren Folge über 1.200 Arbeiterinnen und Arbeiter im Bergischen Land verhaftet wurden, darunter 99 aus Velbert und Umgebung.

Vor fast 90 Jahren, im Jahr 1935, wurden die Betroffenen von Gestapo und SA aus ihren Wohnungen geholt und verhört. Der Vorwurf: Sie hatten versucht, die von den Nationalsozialisten verbotenen Gewerkschaften wieder aufzubauen. Die Prozesse erregten internationales Aufsehen. In Amsterdam bildete sich ein Komitee, das die Verurteilten und ihre Familien unterstützte.

Viele der Angeklagten wurden bereits vor Prozessbeginn misshandelt und gefoltert, einige wurden dabei ermordet. Die Urteile reichten von langen Zuchthausstrafen bis hin zur Todesstrafe. Nach ihrer Entlassung wurden Dutzende noch in Konzentrationslager deportiert.

Der Vortrag beleuchtet ein wichtiges Kapitel des politischen Widerstands gegen die NS-Diktatur, das nicht nur für Velbert und Umgebung von Bedeutung ist.