„Instagram-Pastorin“ Josefine Teske und Kerstin Griese auf der Synode in Bremen. Foto: Büro Griese

Velbert. Die Ratingerin Kerstin Griese gehört für weitere sechs Jahre dem Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) an. Sie erzielte auf der digital in Bremen stattfindenden Synode das viertbeste Wahlergebnis.


„Über das damit verbundene Vertrauen freue ich mich sehr“, erklärte Griese nach ihrer Wahl in die 15-köpfige Kirchenleitung. „Ich bin dankbar dafür, dass Kirche der Anwalt der Schwachen, der Geflüchteten, der Menschen in Not ist“, sagte Griese in ihrer Rede vor den Synodalen. „Viele Kirchengemeinden prägen vor Ort den Zusammenhalt unserer Gesellschaft. Mein politisches Engagement für mehr Teilhabe hat sehr viel mit meinen christlichen Grundwerten zu tun, mit Nächstenliebe und Solidarität“, betonte die niederbergische SPD-Bundestagsabgeordnete.

Kerstin Griese rief ihre Kirche dazu auf, sich weiterhin unmissverständlich gegen jede Form des Antisemitismus zu stellen. Sie hob die Bedeutung des Lernens aus der Geschichte für die Gegenwart und die Zukunft sowie die Notwendigkeit hervor, sich gegen Rechtsextremismus zu engagieren.

Bessere Bedingungen in den Pflegeberufen

„Gerade jetzt, wo so viele Menschen müde und erschöpft sind in dieser Pandemie – und sie ist ja leider noch nicht vorbei –zeigt sich, wo das Herz unserer Kirche schlägt: In der Liebe für die Menschen, im Beistand in schweren Situationen.“ Griese erinnerte an die großen Herausforderungen in den Pflege, auch in den evangelischen Einrichtungen, und forderte mehr Einsatz für gute Arbeitsbedingungen. „Ich wünsche mir, dass wir es bald schaffen, zu einem Branchentarif in der Pflege unter Beteiligung von Diakonie und Caritas zu kommen“, so Griese, „denn nicht erst die Pandemie hat gezeigt, dass die Arbeit in der Pflege dringend mehr Wertschätzung braucht.“

Präses gratuliert Kerstin Griese zur Wahl in den Rat der EKD

Der rheinische Präses Dr. Thorsten Latzel gratuliert der Bundestagsabgeordneten Kerstin Griese (SPD) im Namen der Kirchenleitung der Evangelischen Kirche im Rheinland zu ihrer Wahl in den Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Arbeit und Soziales ist im vierten Wahlgang mit 103 Stimmen gewählt worden.

„Sie bringen langjährige kirchliche, politische und parlamentarische Erfahrung in die Ratsarbeit ein“, so Präses Latzel in seinem Glückwunschschreiben. „Für uns als evangelische Kirche ist es ein großer Segen, dass Sie trotz der hohen Beanspruchung durch Ihr Mandat Mitglied im Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland bleiben.“ Kerstin Griese gehört der EKD-Synode seit 2003 und dem EKD-Rat seit 2015 an.

Engagement für starken Sozialstaat und Klimaneutralität

In seinem Schreiben betont der Präses Grieses Engagement für einen starken Sozialstaat und für Klimaneutralität. „Gleichzeitig sind Sie sehr bürgernah. ,Kaffee mit Kerstin‘ ist etwa ein Format, das zeigt, wie Sie sich den Menschen konkret zuwenden.“ Schon in der vergangenen Ratsperiode habe Griese wichtige Akzente setzen und dazu beitragen können, dass der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland nach außen hin sichtbar den deutschen Protestantismus vertrete. „Als Evangelische Kirche im Rheinland freuen wir uns, dass Sie auch die rheinische Perspektive wieder in den Rat einbringen können.“

EKD-Synode

Die Synode ist eines der drei Leitungsorgane der Evangelischen Kirche in Deutschland. Die 128 Synodalen beraten und beschließen über Angelegenheiten der EKD. Dazu gehören Kirchengesetze, wie zum Beispiel zum Haushalt und zum Datenschutz, sowie Vorlagen des Rates und der Kirchenkonferenz. Die Synode der EKD kommt in der Regel einmal im Jahr an wechselnden Orten zu einer mehrtägigen öffentlichen Tagung zusammen. Die 2. Tagung der 13. Synode der EKD findet bis 10. November 2021 digital statt.