Anfang des Jahres wurde damit begonnen, die Halle Waldschlößchen als Flüchtlingsunterkunft herzurichten. Foto: Mathias Kehren

Velbert. Am Montag, 17. Juni, findet ab 18 Uhr im Theatersaal des Forum Velbert, Oststraße 20, eine Bürgerinformationsveranstaltung statt. Die Stadtverwaltung möchte über die geplante Errichtung von Übergangswohnheimen zur Unterbringung geflüchteter Menschen berichten.

Bürgermeister Dirk Lukrafka und der Beigeordnete Jörg Ostermann informieren über die geplante Errichtung von Übergangswohnheimen zur Unterbringung geflüchteter Menschen. Die Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen und können im Laufe der Veranstaltung Fragen stellen sowie sich zu den Planungen äußern.

Die Stadt Velbert erwartet für dieses Jahr eine zusätzliche Aufnahme von ca. 330 Personen und die Unterbringung von 300 Personen. Dieser Annahme liegt zu Grunde, dass sich ein Teil der Kriegsvertriebenen aus der Ukraine selbst mit Wohnraum versorgen wird. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sieht die Stadt Velbert keinen Anhaltspunkt, um im Jahr 2025 von weniger geflüchteten Personen als in den Jahren 2023 und 2024 auszugehen.

Die Stadt Velbert verfügt über Unterbringungsmöglichkeiten in Form von angemieteten Wohnungen für Familien, eigenen Gebäude, wie z.B. der Gebäudekomplex Talstraße
oder von der Stadt Velbert angemietete Reihenhäuser wie beispielsweise in der Siebeneicker Straße oder der Hohlstraße. Hinzu kommen die Sporthallen Fontanestraße sowie die Turnhalle Waldschlösschen. Insgesamt sind in den Unterkünften 984 (geflüchtete) Personen untergebracht (Stand 03.06.24).

Die aktuell freien Kapazitäten liegen laut Stadt bei 164 Plätzen. Von denen aber erfahrungsgemäß nicht alle belegt werden könnten, weshalb bei einer Belegungsquote von 80 Prozent eine Kapazität von 130 realistischer sei. Die Halle Waldschlößchen mit einer  Kapazität von 120 – 150 Personen befinde sich derzeit im „Stand-by-Modus“, informiert die Verwaltung.

Bei der erwarteten Zahl von Zuweisungen geht die Stadt davon aus, dass spätestens im Mai 2025 alle zur Verfügung stehenden Unterkünfte belegt sind. Die Situation wird noch dadurch verschärft, dass die Halle Waldschlößchen ab August 2025 frei werden muss, weil dort dann eine große Sanierung ansteht. In unmittelbarer Nachbarschaft nimmt dort auch die neue Gesamtschule ab Sommer 2025 den Betrieb auf.

Der Argumentation folgend besteht Handlungsbedarf. Die Stadtverwaltung plant deshalb die Errichtung eines Übergangswohnheims für bis zu 200 Personen.

Mögliche Standorte für Flüchtlingsunterkunft in Velbert

Folgende Standorte kommen in die nähere Auswahl, da sie laut Verwaltung im Eigentum der Stadt oder ihrer Töchter sind und grundsätzlich geeignet erscheinen:

A.) Am Lindenkamp 31; Fläche ehemaliges Baudezernat
Geeignet für eine temporäre Unterkunft für bis zu 200 Personen
B.) Deller Straße 13; ehemalige Grundschule
Geeignet für eine Unterkunft bis zu 100 Personen. Grenzbebauung von Nachbargrundstücken schränkt die Nutzung des Grundstücks deutlich ein.
C.) Industriestraße zwischen 35 und 47; Freifläche im Eigentum der Stadt Velbert
Geeignet für eine temporäre Unterkunft für bis zu 200 Personen
D.) Jupiterstraße; Parkplätze am Stadion Sonnenblume, Fläche im Eigentum der KVV
Geeignet für eine temporäre Unterkunft für bis zu 200 Personen
E.) Langenberger Straße zwischen 240a und 250; Freifläche im Eigentum der Wobau
Geeignet für eine Unterkunft für bis zu 200 Personen
F.) Nedderstraße 50/52; ehemals VHS und Polizei
Geeignet für eine Unterkunft für bis zu 150 bis 200 Personen
G.) Uferstraße; ehemaliger Sportplatz, Fläche im Eigentum der Wobau
Geeignet für eine temporäre Unterkunft für bis zu 200 Personen
H.) Werdener Straße 144; am Nordfriedhof
Geeignet für eine temporäre Unterkunft für bis zu 200 Personen. Die Erschließung erfordert
durch die Topographie einen zusätzlichen Aufwand von deutlich mehr als zwei Millionen Euro incl. Rückbau

Zum weiteren Vorgehen heißt es: „Nach der Beratung im Haupt- und Finanzausschuss am Dienstag, 11. Juni 2024, wird die Öffentlich keit im Rahmen einer Bürgerinformationsveranstaltung am Montag, 17. Juni 2024, ab 18 Uhr, im Theatersaal des Forum Velbert über den zuvor geschilderten Sachstand unterrichtet. Die Entscheidung über die Errichtung der erforderlichen Unterkünfte trifft der Rat der Stadt Velbert in seiner Sitzung am Dienstag, 25. Juni 2024.“

Detaillierte Informationen auf den Internetseiten der Stadt

Informationen zu der Errichtung von Übergangswohnheimen zur Unterbringung geflüchteter Menschen sind bereits im Ratsinformationssystem abrufbar. Der Link für die Mitteilungsvorlage der Stadtverwaltung für die Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am 11. Juni lautet: https://velbert.ratsinfomanagement.net/sdnetrim/UGhVM0hpd2NXNFdFcExjZda64RFSMuyf3-IuMo1hWK7w8dYTxrhbzG2ioEXbDjN1/MITTEILUNGS-VORLAGE_253-2024_2._Nachtrag.pdf.