Bei der Wasserversorgung streben die Stadtwerke eine Kostendeckung an. Die Preiserhöhung ist laut Tobias Grau deshalb notwendig. Foto: Mathias Kehren

Velbert. Die Stadtwerke passen die Preise den gestiegenen Bezugs- und Systemkosten an. Der Kubikmeter Trinkwasser kostet dann 1,69 Euro (bisher 1,49) und der Grundpreis erhöht sich um knapp 25 Prozent.


In den letzten Jahren sind die Kosten für Wasserbezug, Energie, Personal und Bauleistungen sowie Zinsen deulich gestiegen, führen die Stadtwerke Velbert als Grund für die Erhöhung der Wasserpreise an.

Der verbrauchsabhängige Preisbestandteil (Arbeitspreis) wird von 1,49 Euro auf 1,69 Euro (brutto) pro Kubikmeter um durchschnittlich 13,7 Prozent angehoben. Dies entspricht einer Anhebung im Umfang der seit 2022 gestiegenen Wasserbezugskosten, das heißt dem Preis, zu dem die Stadtwerke das Trinkwasser einkaufen.

Erstmals seit achteinhalb Jahren wird auch der Systempreis, also die Grundgebühr, ebenfalls erhöht. In den vergangenen Jahren seien Kostensteigerung – insbesondere höhere Lohn- und Energiekosten – von den Stadtwerken aufgefangen worden, erklärt Stadtwerke-
Geschäftsführer Tobias Grau. Der Preis werde nun angeglichen.

Das bedeutet für Haushalte in Velbert eine Erhöhung ihres Anschlusspreises von durchschnittlich 24,4 Prozent. Angesichts einer seit 2016 kumulierten Inflation von 23 Prozent sei die Anpassung unumgänglich, so Grau. Kostensteigerungen der Vergangenheit würden dabei nicht nachgeholt.

Bei einem Fünf-Parteien-Haushalt mit 65 Kubikmeter Wasserverbrauch jährlich steigen die monatlichen Kosten laut Stadtwerke-Rechnung um knapp drei Euro. Auf ein Einfamilienhaus mit 110 Kubikmeter Verbrauch pro Jahr kommen demnach Mehrkosten von 5,60 Euro monatlich zu.

Ausgenommen von der Anpassung bleibt Velbert-Langenberg, dessen Wassernetz die Stadtwerke zum 1. Januar 2024 übernommen haben. Dort stellen die Werke erst das Abrechnungssystem nach Velberter Modell um. Mit einer Umsetzung ist Anfang 2025 zu rechnen.

Nach der Erhöhung liegen die Stadtwerke Velbert etwas über dem mittleren Preisniveau der Wasserversorger in NRW. Preiserhöhungen bei Strom und Gas soll es laut dem Stadtwerkechef hingegen auf absehbare Zeit nicht geben.