KInder aus dem Kindergarten und aus zwei Grundschulen gemeinsam mit Jungen und Mädchen der Gesamtschule Velbert
KInder aus dem Kindergarten und aus zwei Grundschulen gemeinsam mit Jungen und Mädchen der Gesamtschule Velbert. Foto: Gesamtschule

Velbert. „Gemeinsam miteinander und voneinander lernen“ ist der Titel eines jahrgangsübergreifenden Schulprojekts der Gesamtschule Velbert.

Johan pflanzt einen Baum, Marie lässt ihr selbst programmiertes Lego-Mobil eine vorausberechnete Strecke fahren, Ayza töpfert schon einmal fleißig an den Weihnachtsgeschenken für ihre Eltern. Sevin bereitet die Trommelvorführung zum Tag der offenen Tür vor, Elyas führt sein Segelflugmodell vor. Die Kinder der Hip-Hop-Arbeitsgemeinschaft proben eifrig, und aus Raum 213 hört man erste Verständigungsversuche in französischer Sprache.

Es scheint ein ganz normaler AG-Nachmittag für die etwa 360 Schülerinnen und Schüler der 5. und 6. Klassen an der Gesamtschule Velbert-Mitte zu sein, die in über 40 verschiedenen Arbeitsgemeinschaften unter Leitung von Lehrerinnen und Lehrern der Gesamtschule sowie vieler freiwilliger pädagogischer Helfer offensichtlich viel Spaß haben.

Aber weit gefehlt: Johan ist erst 5 Jahre alt, Marie und Elyas sind erst 9 Jahre alt – so, wie die meisten Grundschulkinder in der 4. Klasse.

Sie sind nämlich (noch) keine Gesamtschulkinder, sondern kommen aus der Kita Kollwitzstraße oder aus einer der beiden beteiligten Grundschulen Bergische Straße und Gerhart-Hauptmann. Sie nehmen am bislang in Velbert einzigartigen Versuchsprojekt an der Gesamtschule Velbert-Mitte teil, gemeinsam unter einem Dach miteinander und voneinander zu lernen.

Insgesamt gehen 33 Grundschulkinder und 10 Kindergartenkinder seit September immer donnerstags von 14.15 bis 15.45 Uhr gemeinsam mit 5. und 6. Klässlern der Gesamtschule Velbert-Mitte vielen interessanten Dingen nach: Sie forschen und erfinden, sie töpfern, sie gärtnern, haben Spaß beim Hip-Hop, lernen Lego-Roboter zu bauen, sie trommeln und sie lernen die ersten französischen Wörter.

Ziel des zunächst auf ein Schuljahr ausgelegten Schulprojektes ist es, miteinander und voneinander jahrgangsübergreifend und mit Spaß zu lernen. Soziales Miteinander sowie sprachliche Bildung passieren dabei von ganz allein.

Ein erstes Fazit der beiden Grundschulleiter, Frau Hartung von der Grundschule Bergische Straße und Oliver Pistorius von der Gerhardt–Hauptmann–Grundschule: „Die Kinder gehen jede Woche hochmotiviert an die Gesamtschule, um zum einen ihre „alten“ Freunde wieder zu treffen und natürlich auch, um viele interessante Dinge gemeinsam mit den „Großen“ auszuprobieren. Wir werden das Projekt auf jeden Fall weiter ausbauen und durch Gespräche mit den betroffenen OGS der Grundschulen vorantreiben.“

Auch die Lehrerinnen und Lehrer an der Gesamtschule zeigen sich begeistert, so führt  Dorothee Echterhoff an, dass „bislang eher zurückhaltende Kinder geradezu aufleben, wenn sie Teams mit den Kita-Kindern bilden dürfen und die Kleinen zum Beispiel in der Garten – AG anleiten können.“

Die Erzieherinnen der Kita Kollwitzstraße freuen sich, wie ihre Schützlinge langsam Kontakt zu den größeren Vorbildern aufbauen.

Insgesamt fühlten sich alle sofort gut aufgenommen – die einhellige Meinung ist: Wir bleiben dabei.

Das derzeit so erfolgreich angelaufene Projekt soll am Ende des Schuljahres in eine Kooperationsvereinbarung mit den beteiligten Grundschulen und der Kita münden.

Ziel ist es, „gemeinsam von der Kita bis zum Abitur in einer Schule mit- und voneinander zu lernen“, so das Resümee von Antje Häusler, Leiterin der Gesamtschule Velbert-Mitte und Initiatorin des Projektes.