Dr. Detlef Klähn vor dem Seiden-Kimono, der einst für eine 20-Jährige angefertigt wurde. Die Japan-Ausstellung in Wülfrath ist bis zum 15. Juni zu sehen. Fotos: Hans-Joachim Kling
Dr. Detlef Klähn vor dem Seiden-Kimono, der einst für eine 20-Jährige angefertigt wurde. Die Japan-Ausstellung in Wülfrath ist jetzt noch bis zum 21. Juli zu sehen. Foto: Hans-Joachim Kling

Wülfrath. Im Niederbergischen Museum an der Bergstraße ist am Sonntag die neue Ausstellung „Japan in Wülfrath“ eröffnet worden. Gezeigt werden bis zum 15. Juni kostbare japanische Gebrauchsgegenstände.

„Man kann sich nicht vorstellen, wie sauber es in Japan ist“, erzählt Dr. Detlef Klähn. „Keine Kippe auf dem Boden. Blumen auf der Autobahn-Toilette. Auf der Autobahn fährt alles 80. Da gibt es keine Radarkontrolle.“

Detlef Klähns Begeisterung schwingt mit, wenn er von seinem Besuch im Fernen Osten erzählt. Dabei war er erst vor zwei Jahren das erste Mal da. Mit Japan aber beschäftigt sich der Mann, der in Wülfrath vor allem als Zahnarzt bekannt ist, schon mehr als vier Jahrzehnte.

Klähn sammelt japanische Gebrauchsgegenstände. Mit einer Schreibdose fing alles an, erinnert er sich bei der Eröffnung seiner Ausstellung am Sonntag im Wülfrather Museum. Die japanische Lackkunst hat es ihm vor allem angetan: „Weltweit unerreicht“, sagt Klähn.

Nach und nach wurde aus der ersten Schreibdose eine Sammlung, viele „Inrôs“, kleine Döschen für Siegel oder Medizin. „Männer trugen sie am Gürtel, denn ihre Kleidung hatten keine Taschen“, erzählt Klähn den Besuchern, die sich im Ausstellungsraum des Museums um ihn versammeln. Die Faszination des Ausstellers ist ansteckend.

Rund 330 Exponate zeigt Detlef Klähn, der dem Niederbergischen Museum eigens für die Ausstellung seiner „Japonika“ einen neuen Boden in der „Japan-Halle“ gespendet hat.

An der Kopfseite hängt ein Seiden-Kimono, der einst für eine 20-jährige angefertigt wurde. In den Vitrinen finden sich Schwerter, das älteste von 1350, Lackdosen, Haarstecker, Handspiegel und Holzschnitt-Bilder. Erstanden hat der Sammler sie in den vergangenen Jahrzehnten auf verschiedenen Auktionen zumeist in Europa. Klähn ist in der Szene längst kein Unbekannter mehr.

Mit der Ausstellung habe Detlef Klähn eine „neue Qualität“ ins Museum gebracht, erzählt Eberhard Tiso, Vorsitzender des Trägervereins, bei der Eröffnung. Diese Ausstellung hat es so noch nie gegeben: Es ist die erste überhaupt von Detlef Klähn, der dem Museumsverein selbst schon seit dessen Anfängen angehört.

Vorsitzender Eberhard Tiso hofft, dass die japanischen Gebrauchsgegenstände neue Menschen ins Museum locken, „über Wülfrath hinaus“. Denn in Düsseldorf zum Beispiel gebe es eine große japanische Gemeinschaft, von denen der ein oder andere den Weg an die Bergstraße finden könnte. Zu Gast im Museum war am Sonntag auch der japanische Generalkonsul Masato Iso.

Vereinsmitglied Klähn setzt gezielt darauf, auf Unternehmen und speziell die Industrie für das Museum gewinnen zu können. In Japan unterstützten Firmen mit „unglaublichem Geld“ die Museen des Landes. So etwas wünscht er sich auch für das Niederbergische Museum in Wülfrath.

Detlef Klähn rät den Besuchern, noch einmal wiederzukommen, sich die Ausstellungsstücke „in Ruhe“ noch einmal anzusehen, um die vielen versteckten Details entdecken zu können. Und Klähn erzählt von Sagenfiguren, von Libellen auf einem Portemonnaie, damit das Geld dorthin zurückkehren möge, wie Libellen es tun…

Parallel zu der Ausstellung gibt es ein Begleitprogramm. So führt Detlef Klähn Interessierte am 12. April durch die Ausstellung „Japan in Wülfrath“.

Willkommen: Das Wülfrather Museum empfängt die Gäste zur Japan-Ausstellung.
Willkommen: Das Wülfrather Museum empfängt die Gäste zur Japan-Ausstellung.

Weitere Informationen zu den einzelnen Programmpunkten sind unter www.niederbergisches-museum.de verfügbar. Weitere Informationen gibt es auf der Webseite www.japaninwuelfrath.de.