Das Vorgärten-Programm sagt dem Schotter den Kampf an. Für eine ökologisch sinnvolle Umgestaltung kann es daraus bis zu 2.000 Euro Zuschuss geben.
Das Vorgärten-Programm sagt dem Schotter den Kampf an. Für eine ökologisch sinnvolle Umgestaltung kann es daraus bis zu 2.000 Euro Zuschuss geben. Foto: Pixabay

Velbert. Die Stadt Velbert fördert die Aufwertung zu ökologisch wertvollen Vorgärten mit jeweils bis zu 1.000 Euro. Wenn zusätzlich eine Entsiegelung vorgenommen wird, gibt es bis zu 2.000 Euro.

Die Förderung ist bis August 2021 möglich und auf rund 50 Aufwertungen begrenzt. Die Antragsphase ist gestartet. Bei der Aktion soll auch gezeigt werden, dass begrünte Vorgärten pflegeleicht und dennoch umweltwirksam sein können.

Ein von der Stadt Velbert beauftragter Gärtnermeister erstellt Musterentwürfe für pflegeleichte Vorgärten, die ab Ende Februar für alle Antragsstellenden verfügbar sind und als Inspiration für den eigenen Garten dienen können. Der lokale Garten- und Landschaftsbauer wird außerdem alle Antragsstellenden kostenfrei mit einer gärtnerischen Beratung und weiteren Pflegetipps unterstützen.

Anträge auf eine Förderung können ab sofort bei der Stadt Velbert gestellt werden. Nach erfolgter Antragsstellung wird zunächst der Beratungstermin mit dem Gärtnermeister verabredet. Erst im Anschluss daran müssen die konkrete Neuplanung sowie eine Kostenaufstellung und weitere Dokumente eingereicht werden. Nach der Prüfung der Unterlagen durch die Stadt Velbert darf dann die Vorgartenaufwertung begonnen werden.

Das Antragsformular, die Förderrichtlinie und weitere Informationen gibt es online unter www.klimaschutz.velbert.de. Bei Nachfragen zur Antragsstellung oder Abwicklung des Projekts hilft Thomas Geißler von der Koordinierungsstelle Klimaschutz weiter. Er ist zu erreichen unter Tel.: 02051/26-2779 oder per E-Mail an [email protected].

Vorgarten-Programm gegen Schotter- und Steingärten

Das 50 Vorgärten-Programm soll möglichst viele Velberter Bürgerinnen und Bürger zum Umdenken bewegen und einen finanziellen Anreiz zur Vorgartenbegrünung liefern. In einer Zeit immer neuer Hitzerekorde, ist eine Ausbreitung von Schotter- und Steingärten nicht zielführend. „Wir brauchen ein dichtes Netz aus Grünstrukturen, um auf die zukünftigen klimatischen Herausforderungen vorbereitet zu sein. Ein grüner Vorgarten ist hier bereits ein guter Anfang“, erläutert Thomas Geißler, der das Förderprogramm bei der Stadt Velbert betreut.

Die Vorteile sind zahlreich: Grünstrukturen verbessern das Mikroklima und sorgen insbesondere im Sommer für eine Kühlung der Umgebungsluft, sie fördern das Versickern von Niederschlägen, die sonst zu Hochwasser führen können, und filtern nicht zuletzt Verkehrsemissionen. Darüber hinaus schaffen sie selbst bei geringer Pflanzenvielfalt einen wichtigen Lebensraum für Flug- und Bodeninsekten und beugen somit dem Artensterben vor.

„Das Hauptargument der Kritiker gegen eine Vorgartenbegrünung ist ein hoher Pflegeaufwand, doch mit der richtigen Planung kann dieser selbst bei ökologisch wertvollen Vorgärten überschaubar bleiben“, betont Thomas Geißler, der selbst Geographie mit dem Schwerpunkt Stadt- und Landschaftsökologie studiert hat. Als Beispiel nennt er Bodendecker, die bereits eine bedeutsame Biomasse schaffen und der Unkrautbildung vorbeugen sowie pflegeleichte Stauden oder Rankpflanzen für Fluginsekten.