Wo zuletzt noch die Tribünen in Königsblau leuchteten, stehen heute nur noch die Träger. Der Stahlbeton war verwittert und musste weichen. An gleicher Stelle wird die Tribüne aber neu aufgebaut. Foto: Mathias Kehren
Wo zuletzt noch die Tribünen in Königsblau leuchteten, stehen heute nur noch die Träger. Der Stahlbeton war verwittert und musste weichen. An gleicher Stelle wird die Tribüne aber neu aufgebaut. Foto: Mathias Kehren

Velbert. Im Nevigeser Panoramabad ist die erste Freibadsaison ohne Sport- und Springerbecken zu Ende gegangen. Hinter der Baustellenabsperrung sind derweil die Abrissarbeiten weit voran geschritten. Ob dieser Teil des Freibads schon nächstes Jahr wieder in Betrieb gehen kann, ist fraglich.

„Wir liegen gut im Zeitplan. Ende November ist der Abriss abschlossen“, erklärt Bäderleiter Norbert Noll. Doch bis in Neviges wieder auf 50-Meter-Bahnen trainiert werden kann, dürfte noch einige Zeit vergehen.

Das Projekt ist groß und kostet laut Noll ungefähr 5,6 Millionen Euro. Jüngste Kostensteigerungen schon einkalkuliert. Ein guter Teil davon, rund 2 Millionen Euro, soll über ein Bundesförderprogramm hereinkommen. Der bürokratische Aufwand dafür koste aber auch seine Zeit, so Noll.

Das 50-Meter-Sportbecken und auch das Springerbecken werden bis auf ihre Grundform abgetragen und später mit einer Edelstahlwanne ausgekleidet. Diese Konstruktion gilt als witterungsbeständiger. Bei den Velberter Bädern erhofft man sich davon, dass die bisher jährlich notwendigen Sanierungsarbeiten an den Beckenköpfen entfallen.

Auch die Tribüne war ein Sanierungsfall. Der Bewehrungsstahl der Betonteile war, wie für das Baujahr nicht ungewöhnlich, mit einer zu geringen Betonüberdeckung ausgeführt worden. Dadurch konnte Wasser an den Stahl gelangen, der in der Folge rostete und an Standfestigkeit verlor. Die meisten Teile der Tribünen waren betroffen und wurden im Zuge des Rückbaus mittlerweile entfernt. Am Ende wird alles wieder aufgebaut.

Die Badtechnik aus den siebziger Jahren war auch nicht mehr auf dem Stand der Technik. Die riesigen Filterbehälter, die sonst im Untergrund zwischen den Becken verborgen sind, konnten mit dem für den Abriss gestellten Kran auch leichter ins Freie befördert werden. Im jetzigen Sanierungsschritt wird rund Zweidrittel der Technik erneuert. Der verbleibende Teil gehört zum Wellenbecken, das erstmal unangetastet bleibt.

Neben den Sanierungsmaßnahmen, können sich Schwimmfreunde in Neviges auch auf eine Neuerung freuen: Am Sportlereingang, wo bisher eher provisorische anmutende Umkleidehäuschen standen, wird eine neues Badehaus mit Schließfächern, Sanitär- und Duschanlagen entstehen. Eine vollwertige Umkleide, die jenen zugute kommen soll, die schnell ein paar Bahnen ziehen wollen.

Wann die Baumaßnahme abgeschlossen sein könnte, steht noch nicht fest. Unter anderem muss noch eine Fachfirma gefunden werden, die freie Kapazitäten hat, um die Becken mit Edelstahl auszukleiden. Bei der Umsetzung des Projekts setzten die Stadtwerke Velbert auf die Expertise des Velberter Architekturbüros Krieger. Dieses hat bundesweit Erfahrung bei der Planung und im Bau von Schwimmbädern und Thermen vorzuweisen.