Der Anbau des Velberter Rathauses gehört bald der Stadt Velbert. Foto: Kling

Velbert. Die Stadt Velbert hat bekannt gegeben, den Anbau des Rathauses kaufen zu wollen (hier zum Bericht). Die Fraktion Unabhängige Velberter Bürger, kurz UVB, hat gegen den Kauf gestimmt. Sie kritisiert die Höhe des Kaufpreises und zweifelt den künftigen Bedarf an Bürofläche an.


Die UVB führt ihre Bedenken in folgender Stellungnahme (gekürzt) aus: “Die UVB-Fraktion hat gegen diesen Ankauf (des Rathausanbaus, Anm. d. Red.) gestimmt, weil der Entscheidung wieder kein echtes Konzept zugrunde liegt. So ist die UVB-Fraktion der Meinung, dass die Kalkulation eines Kaufpreises auf einer viel zu hoch angesetzten und teilweise geschätzten Miete basiert und somit keine echte wirtschaftliche Grundlage für eine Ankaufsentscheidung darstellt.

Für die UVB-Fraktion ist es zwar wichtig, dass die Rathausflächen grundsätzlich im Eigentum der Stadt bleiben sollten, aber nicht zu einem überhöhten Kaufpreis. Des Weiteren hat der bisherige Eigentümer seit dem Bau vor über 20 Jahren de facto keine Maßnahmen am Objekt vorgenommen, die zur Werterhaltung und Steigerung geführt hätten, im Gegenteil, es gibt einen riesigen Sanierungsstau, der die Stadt Velbert und damit die Bürgerinnen und Bürger jetzt Millionen kosten wird.

In diesem Zusammenhang ist auch zu erwähnen, dass der vordere Teil des Rathauses „der Altbau“, welcher sich im Eigentum der Stadt befindet, kurzfristig auch umfangreich saniert oder gar abgerissen und neugebaut werden muss. Um diese Maßnahme wird die Stadt Velbert nicht herumkommen. Hier hätte man entsprechend Räumlichkeiten schaffen können, um langfristig auf die nun gekauften Flächen zu verzichten.”

Die UVB-Fraktion fordert von der Verwaltung außerdem eine Untersuchung, wie viele Büros die Stadt in zehn bis 15 Jahren noch vorhalten muss. Die Pandemiezeit habe gezeigt, dass Mitarbeiter der Verwaltung auch durchaus in Homeoffice/Telearbeit arbeiten könnten, so die UVB. Auch würden immer mehr Online-Services angeboten, was die Mitarbeiterzahl in der Verwaltung in der kommenden Dekade weiter verringern könnte.

Weiter heißt es von der UVB: “Die UVB-Fraktion hätte sich gewünscht, dass auf den Ankauf verzichtet worden wäre und die Verwaltung sich an die Arbeit gemacht hätte, die obigen Konzepte zu erstellen. Auf Grundlage dessen hätte man die Sanierungs- bzw. Neubaumaßnahmen am „Altbau“ starten können. Dies wäre nach unserer Ansicht nicht nur günstiger gewesen, sondern man hätte auch die hohen Anforderungen an den Klimaschutz von vornherein einhalten können, (…) Zudem hätte man den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern entsprechend hochwertige Büroflächen nach dem neuesten Stand der Technik anbieten können. Dies bedauert die UVB-Fraktion außerordentlich, jedoch wird die UVB sich bei allen zukünftigen Maßnahmen zu dem Thema weiterhin im Interesse der Bürgerinnen und Bürger konstruktiv einbringen.”