Das Seniorenzentrum Velbert ist von der Schließung bedroht. Foto: Mathias Kehren
Das Seniorenzentrum Velbert ist von der Schließung bedroht. Foto: Mathias Kehren

Velbert. Das Insolvenzverfahren für das Seniorenzentrum Velbert am Wordenbecker Weg ist gescheitert. Wie am Freitag bekannt wurde, wird das Heim am 15. Juni geschlossen, Bewohnerinnen und Bewohner müssen sich – innerhalb von zwei Wochen – um neue Plätze kümmern. Auch Manuela Kauhaus aus Tönisheide und ihre Mutter, die in der Einrichtung einen Pflegeplatz hat, sind Betroffene. Sie hat sich in einem Leserbrief (zusammengefasst) an unsere Redaktion gewandt.


„Ich habe jetzt schon riesige Angst, welche Auswirkungen dieser Wechsel bei meiner Mutter haben wird. Mit dem Umzug ist das nicht getan“, meint Manuela Kauhaus, deren Mutter unter anderem an Demenz leidet. „Sind hilfebedürftige Menschen Ware, die nur wichtig sind wenn sie Profit abwerfen?“, klagt sie an. Und weiter: „Es kann jeden treffen, wenn nicht heute dann vielleicht in Zukunft. Wollen wir, das dann auch so mit uns umgegangen wird?“

Am Donnerstag hätten die Bewohnern noch ein Weinfest gefeiert, da war die Welt noch in Ordnung. Am Freitag, 26. Mai, dann die Nachricht von der Schließung des Heims. Die Mitarbeitenden seien an dem Tag informiert worden, schildert Kauhaus. „Wir Angehörige haben dies soweit möglich aus der Presse erfahren müssen, bis gestern Abend (27.5) sind wir weder telefonisch, per Mail oder Brief informiert worden.“ Auch Informationen über eine Versammlung zur anstehenden Schließung und über eine Liste mit freien Plätzen habe sie bisher nicht bekommen. Aushänge im Heim gebe es auch nicht.

„Das Pflegepersonal und natürlich auch alle anderen Mitarbeitenden des Seniorenzentrums stehen unter Schock“, so Manuela Kauhaus zur Situation am Pfingstsamstag. „Genauso wie Bewohner und Angehörige. Viele Tränen sind gestern geflossen!“ Und auch das alles müsse jetzt das Pflegepersonal abfangen.

„Ich bin sehr dankbar, dass alle Mitarbeitenden zum Dienst erschienen sind, unter den Umständen ist das keine Selbstverständlichkeit. Und nicht nur dafür bin ich dankbar, sondern auch für die vergangenen Jahre, in denen sie unter schwierigen Bedingungen durch Corona und den Betreiberwechsel immer das Beste für die Bewohner gegeben haben“, schreibt Manuela Kauhaus.

Rund 100 Bewohner sollen von der Schließung der Velberter Einrichtung direkt betroffen sein. Diese müssen nun neue Plätze in anderen Einrichtungen finden. So wie Manuela Kauhaus für ihre Mutter. In Velbert dürfte dies fast aussichtslos sein.