Hunderte automobile Klassiker sind rund um das Rathaus in Heiligenhaus zu bestaunen. Foto: Mathias Kehren
Hunderte automobile Klassiker sind rund um das Rathaus in Heiligenhaus zu bestaunen. Foto: Mathias Kehren

Heiligenhaus. In der Innenstadt und am Forum Hitzbleck in Heiligenhaus läuft am heutigen Sonntag, 10. September, noch bis 18 Uhr das Oldtimertreffen mit angeschlossenem verkaufsoffenen Sonntag. Den ganzen Nachmittag sind die Oldtimer vor Ort.


Das Wetter meinte es gut mit den Oldtimer-Fans. Schon Tage im Voraus war die Prognose eindeutig: wolkenloser Himmel und garantiert kein Regen. Da wunderte es Oldtimertreff-Organisator Volker Kiekert nicht, dass schon ab 8.30 Uhr die ersten historischen Schlitten vor dem Rathaus auftauchten. Danach sei es Schlag auf Schlag gegangen, berichtet Kiekert.

Um 10.30 Uhr dann der erste Aufnahmestopp. Es gab vorübergehend keinen Stellplatz mehr in der Innenstadt zwischen der St. Suitbertus Kiche und der Kettwiger Straße. „Die Oldtimer waren früher da als die Besucher“, berichtet Kiekert, „das hat man auch nicht alle Tage.“ Da die meisten Autoklassiker keine Klimaanlage haben, könnten die sommerlichen Temperaturen für den frühen Start bei den Oldtimer-Liebhabern gesorgt haben.

Gegen 11 Uhr füllte sich die Festmeile dann auch mit Besuchern. Seitdem reist der Strom an Zuschauern und Autoklassikern, die vor dem Rathaus anrollen nicht ab.

Gegen 13 Uhr waren es schon weit über 300 Fahrzeuge, die auf dem Treff erfasst waren. „Der Spitzenwert lag bisher bei rund 380 Fahrzeugen“, erinnert sich Kiekert an die vergangenen Odltimertreffen in Heiligenhaus. Es ist also so gut wie sicher, dass die Messlatte heute etwas höher gelegt wird.

Überall blinkt, glitzert und spiegelt altes Blech in der Sonne unter blauem Himmel. Die Klassiker bieten super Fotomotive, die nur allzu gern festgehalten werden.

Extrem seltenen Gefährte stehen vor dem Rathaus. Hier tummeln sich die Jahrgänge 1927, 28 und 26. Allesamt also Vorkriegsmodelle, die die meisten Gäste wohl nur noch aus alten Filmen kennen. Meist sind die Besitzer vor Ort und erzählen gerne die Geschichte zu ihrem Fahrzeug.

Von Rainer Eickhoff etwa erfährt man, dass sein beinahe 50 Jahre alter Bulli einmal als Funkwagen eingesetzt war. Er selbst hat ihn umgebaut zum Campingwagen mit angehängtem Hängesessel – seine eigene Entwicklung. Auch das Holz für den Innenausbau hat Geschichte. Es stammt aus dem Bergwerk Ibbenbüren, wo der Oldtimerfan viele Arbeitsjahre verbracht hat und vor drei Jahren die letzte Schicht mitgefahren ist.

„Auf den Tag genau mit dem Beginn meiner Rente haben wir das Bergwerk abgeschlossen“, erzählt Eickhoff. „Da war die Arbeit fertig!“, schmunzelt er. Das Holz hat er mitnehmen dürfen und es erinnert ihn heute an seine Zeit unter Tage.