Schlechtes Wetter, gute Stimmung: Vor dem Heiligenhauser Rathaus war trotz Dauerregen einiges los. Foto: Mathias Kehren
Schlechtes Wetter, gute Stimmung: Vor dem Heiligenhauser Rathaus war trotz Dauerregen einiges los. Foto: Mathias Kehren

Heiligenhaus. Der Straßenkarneval ist in seine heiße Phase gegangen. Auf dem Rathausplatz in Heiligenhaus begehrten um 11.11 Uhr gut einhundert bunt kostümierte Närrinnen und Narren Einlass.


Ein Bierwagen vor der Amtsstube und Partymusik tun es schon von weitem Kund: es ist Altweiber und in Heiligenhaus wird die Amtsstube gestürmt. Unter den vielen phantasievoll verkleideten Jecken auch Conny Breiden, die „Gute Fee der Heljens-Jecken“. In grünem Kleid mit vielen Blumen ist sie heute als „bienenfreundliche Blumenwiese“ gekommen, um was zu berichten – nämlich Heiligenhauser Stadtgeschichten.

Nicht fehlen durfte nach einigem Lob über „Grünen Strom“ und ein „klimafreundliches Rechenzentrum“ die A44: „Wann kommt die endlich dran?“ Närrinnenlob auch für die neuen Pflanzgefäße: „Große, rote Töpfe schön. Sind als Wegweiser gedacht, wird denn damit auch irgendwann weitergemacht?“

Zur närrischen Gegenrede setzte dann Bürgermeister Michael Beck an. Der war allerdings als Bäckmann „Mad Dog“ erster Mann im „Ratsaloon“ und Kopf einer steckbrieflich gesuchten Bande, der unter anderem Mr. Andy Sourwine, Kirkmän Cash und Lady „Le-Gut“ angehörten. „Mad Dog“ klagte über allzu viele Dollars, die das „Neandervalley“ und „Berlincounty“ in der Stadt schürften. „Wenn wenigstens der A44-Trail dafür endlich entstünde“, griff denn auch der Ratsaloon-Chef das drängende Thema auf.

Schnell wurde der Rathausschlüssel am Band heruntergelassen. Dann gab es kein Halten mehr und alle, die draußen bei vier Grad und Nieselregen gefroren hatten, stürmten in die warmen Räume des Rathauses. Zentrum der Feier dort wurde schnell der Ratsaal. Wo normalerweise Politik gemacht wird, tanzten dann Cowboys, Frösche, Raben, Gärtnerinnen und Blumenwiesen Arm in Arm.

Video vom Rathaussturm Heiligenhaus