Velbert. Die IHK Düsseldorf fordert den Stadtrat auf, den Weg für das Gewerbegebiet „Große Feld“ frei zu machen. Die Rücknahme der BUND-Klage und die nun erwartbare, zeitnahe Fertigstellung der A44, sprächen weiterhin für das Gewerbegebiet, so die Position der Kammer. Der Unternehmensverband Schlüsselregion sieht ebenfalls Bedarf an Gewerbeflächen in der Region.
Die Entwicklung der landwirtschaftlichen Fläche an der Langenberger Straße zum Gewerbegebiet „Große Feld“ liegt derzeit bekanntlich auf Eis. Erst Ende Juni hatte der Stadtrat gegen die Pläne gestimmt. Hauptargument der Gegner, allen voran SPD und Grüne, waren hohe Erschließungskosten und die Furcht, diese durch den Verkauf der Flächen nicht wieder einnehmen zu können. Siehe auch: Kein Gewerbegebiet „Große Feld“: Rat lehnt Bebauungsplan ab.
Die CDU hingegen bezieht klar Position für das Gewerbegebiet und führt dafür den Bedarf der Unternehmen in Velbert und der Region an. Außerdem seien schon mehrere Millionen Euro für Planungsleistungen, Gutachten, Bürgerbeteiligungen, Grundstücke und Personalkosten aufgewandt worden, die verloren seien, wenn die Pläne nicht weiterverfolgt würden. Siehe auch: Gewerbegebiet „Große Feld“: Finanzielles Risiko oder vergebene Chance?
In der Diskussion um das „Große Feld“ in Velbert spricht sich die IHK Düsseldorf nun erneut dafür aus, auf der Fläche ein Gewerbegebiet zu errichten.
IHK: Wenn die A44 fertig gebaut wird, soll auch das Gewerbegebiet „Große Feld“ kommen
„Da der Weg für eine zeitnahe Fertigstellung der A44 seit kurzem frei ist, ist es jetzt umso wichtiger, die Entscheidung für ein Gewerbegebiet zu treffen. Nur so wird die Zukunft des Wirtschaftsstandorts Velbert langfristig gesichert“, sagt Marcus Stimler, Zweigstellenleiter der IHK in Velbert.
Das „Große Feld“ ist laut der Kammer besonders relevant, weil es sowohl für die Ansiedlung neuer Unternehmen als auch für die Erweiterung bereits ansässiger Firmen rund 25 Hektar „dringend benötigte Neufläche“ bietet. Angesichts knapper Flächenverfügbarkeit für die Velberter Wirtschaft sei die Entwicklung des Großen Feldes „unabdingbar“. Angesichts eines defizitären Haushalts könne die Stadt Velbert hier mit Steuereinnahmen und der Schaffung neuer Arbeitsplätze rechnen.
„Jedes Unternehmen, das vor Ort expandiert oder mit attraktiven Gewerbeflächen gewonnen werden kann, stabilisiert die gewerblichen Steuereinnahmen und nimmt den Druck, kommunale Hebesätze erneut zulasten der Velberter Wirtschaft zu erhöhen“, ist Stimler überzeugt. Die Wirtschaft vor Ort erwartet jetzt von der Politik ein positives Signal für ihren Standort.
Schlüsselregion sieht Bedarf für neue Gewerbeflächen
Beim Unternehmensverband Schlüsselregion ist man wegen fehlender Flächen in Velbert ebenfalls besorgt: „Ich finde es problematisch, wenn Velbert sich gegen das neue Gewerbegebiet entscheidet, ohne eine Alternative für wachsende Firmen auf Standortsuche anbieten zu können, die einen größeren Flächenbedarf haben. Solchen Firmen sollte man vor Ort Entwicklungsperspektiven bieten“, erklärt Dr. Thorsten Enge. Gerade in Zeiten des industriellen Umbruchs und der energetischen Transformation gilt es, diesen Betrieben gute Standortbedingungen vor Ort zu gewährleisten.