
Wülfrath. Jugendbuchautor Christian Linker hat mit einer Lesung aus seinem Roman „Boy from Mars“ zahlreiche Kinder und Jugendliche fasziniert, die gebannt den Worten des Autors lauschten.
Die Lesung war Teil des Festivals „Wülfrath liest und hört“ der Wülfrather Bürgerstiftung. Am Samstag ab 15 Uhr füllte sich das passend zum Buch dekorierte Kinder- und Jugendhaus an der Schulstraße mit jungen Bücherfans. Bunte Planetenbilder an den Wänden und leuchtende Astronautenfiguren sorgten für Weltraumstimmung und kleine Sternenlichter tauchten den Raum in kosmisches Licht.
Christian Linker, der unter dem Namen Magnus Mahlmann Krimis schreibt, hatte sichtlich Freude an der Veranstaltung. Er begrüßte die Gäste mit einem Lächeln und einem Augenzwinkern: „Großartige Uhrzeit – und ihr seid freiwillig hier!“
Seine Lesung führte die Zuhörer in das Jahr 2099. In „Boy from Mars“ geht es um Jonto, einen 13-jährigen Jungen, der den Mars verlassen muss, um auf der Erde zu leben. Mit ihm reist ein geheimnisvolles Tagebuch, das Hinweise auf eine mögliche Superwaffe gegen den Klimawandel enthält. „Die Geschichte ist spannend, futuristisch und zugleich nah an heutigen Themen wie Klimaschutz, Technik und Freundschaft“, berichtet die Bürgerstiftung.
Nach 23 Minuten wurde zur ersten „Mars-Kekspause“ geladen – kleine cake-pops in Planetenform versüßten die Stimmung. Ein kreatives Angebot wartete nach der Lesung auf die Gäste: Kinder konnten mit Spraydosen eigene Planetenbilder gestalten.
„Spannend wurde es beim anschließenden Gespräch“, berichtet die Bürgerstiftung. Die erste Frage eines Kindes: „Wie geht’s aus?“ Linker lächelte, schwieg und ließ das Ende offen. Einige Kinder diskutierten, ob sie selbst auf den Mars ziehen würden. „Wenn wir hier unten so weitermachen, dann übernimmt der Müll die Menschen,“ meinte ein junger Zuhörer. Ein anderes Kind sagte, auf dem Mars könne man ja nicht mal einkaufen gehen. Auch das Fußballspielen sei schwierig, „weil der Ball anders fliegt“. Zudem müsse man sich immer einen Anzug anziehen, wenn man mal eben draußen spielen wollte.
„Es ist gut für Autoren, echte Menschen zu treffen“, zeigte sich Christian Linker begeistert vom offenen Austausch und freute sich besonders über kritische Fragen. Eine persönliche Anekdote verriet er auch: Er besitzt zu Hause eine Landkarte, auf der er jeden Lesungsort mit einem roten Punkt markiert – ab heute ist auch Wülfrath mit dabei.
In der Diskussion über die Welt im Jahr 2099 sammelte Linker Ideen der Kinder: fliegende Skateboards, magnetisch schwebende Autos, Roboter für den Haushalt. Dabei wurde klar: Die Fantasie kennt keine Grenzen, aber die Erde bleibt unser einziges Zuhause. „Wir haben nur diese eine Erde – auf den Mars können wir nicht ausweichen,“ betonte der Autor zum Abschluss.
Fazit der Bürgerstiftung: „Die Lesung zeigte: Literatur kann mehr als nur unterhalten. Sie regt zum Nachdenken an – über unsere Welt, unsere Verantwortung und unsere Zukunft. ‚Boy from Mars‘ ist ein spannendes Buch für alle ab zehn Jahren, das nicht nur Kinder fesselt, sondern auch Erwachsene zum Staunen bringt.„