Velbert. In Velbert wird Europafest gefeiert. Und alle feiern mit – könnte man dem gleich hinzufügen, denn die Innenstadt ist rappelvoll. Dieses Jahr steht die 60-jährige Städtepartnerschaft mit Châtellerault im Fokus.
Den Auftakt des Festes bildete die Folklore-Tanzgruppe „Les Amis Du Vieux Poitou“ mit schwungvollen französischen Volkstänzen vor der Sparkassen-Bühne. Die Darbietung der Gruppe erntete viel Applaus. Zuletzt zeigte die Gruppe, wenn auch in anderer Besetzung, ihr Können 1965 zu Beginn der Städtefreundschaft in Velbert.
Neben dem europäischen Gedanken stand in diesem Jahr die 60-jährige Städtepartnerschaft mit Châtellerault in Frankreich im Mittelpunkt der Feierlichkeiten. Bürgermeister Dirk Lukrafka eröffnete das Fest gemeinsam mit dem französischen Generalkonsul Etienne Sur und Patrice Cantinolle, Stadtverordneter aus Châtellerault.
„Städtepartnerschaften sind Brücken, die Kulturen verbinden, den Austausch von Ideen fördern und Freundschaften über die Grenzen hinweg ermöglichen“, betonte Bürgermeister Lukrafka die Bedeutung dieser Verbindung.
„Es ist einfach fantastisch, dieses Jubiläum bei dem herrlichen Sonnenschein mit Ihnen zu feiern“, freute sich Generalkonsul Etienne Sur aus Düsseldorf. Er hob hervor, dass die Feier eines Europafestes keine Selbstverständlichkeit sei und einen hohen Wert besitze. Die deutsch-französischen Beziehungen lebten vor allem von der Vernetzung der Zivilgesellschaft.
Patrice Cantinolle, der in Vertretung für Châtelleraults Bürgermeister Jean-Pierre Abelin nach Velbert gekommen war, pflichtete dem bei. Es gehe darum, Europa von unten, von den Bürgern ausgehend, zu stärken. Die Beziehungen der beiden Städte hätten die Corona-Pandemie überdauert, und nun gebe es wieder zahlreiche gemeinsame Projekte im Bereich der Bürgerschaft sowie im kulturellen Austausch durch Musik und Kunst. Abschließend appellierte Cantinolle angesichts bevorstehender Wahlen in beiden Städten an die Bürger: „Gehen Sie wählen, um die Stadt für morgen vorzubereiten.“
Nach der offiziellen Eröffnung setzte sich das Programm mit weiteren Folklore-Tänzen lebhaft fort. Entlang der Festmeile schlenderten die Besucher an zahlreichen Ständen lokaler Vereine und Einrichtungen vorbei, die sich zwischen den geöffneten Geschäften präsentierten.
Ein vielfältiges Angebot an europäischen Köstlichkeiten lockte an langen Buffets, darunter Spezialitäten des „Islamischen Bund Kurdistan“, des kroatischen Vereins Tomislav und natürlich französische Leckereien in der Nähe des Münzbrunnens an der Kurzen Straße. Am anderen Ende der Festmeile fand parallel ein Streetfood-Festival mit Live-Musik und internationalen Spezialitäten statt.
Wer das Fest noch besuchen möchte, hat dazu bis 18 Uhr Gelegenheit – solange sind die Geschäfte geöffnet und die Stände aufgebaut.