
Velbert. Die Innenstadt von Velbert hat das Potenzial, attraktiver zu werden, doch dafür sind gezielte Maßnahmen nötig. Eine digitale Standortanalyse der Industrie- und Handelskammer (IHK) zeigt, dass Besucher sich meist weniger als zwei Stunden in der City aufhalten und die Besucherfrequenz in den Randbereichen deutlich abnimmt. Die IHK schlägt daher vor, die Innenstadt zu verdichten und die Aufenthaltsdauer durch attraktive Angebote zu erhöhen.
Die jüngsten Daten der IHK-Standortanalyse für Velbert zeigen, dass die meisten Besucher die Innenstadt nach weniger als zwei Stunden wieder verlassen. Die höchste Besucherfrequenz wurde im Bereich zwischen Sternbergstraße (Beginn der Fußgängerzone) und Friedrich-Karrenberg-Platz (Sparkasse) gemessen. Auch die Stadtgalerie mit dem Forum Velbert und der Zentrale Omnibusbahnhof (ZOB) gehören zu den am häufigsten besuchten Punkten. Dieser Bereich bildet den Kern der am stärksten frequentierten Zonen.
Abseits dieses Kerns, insbesondere ab dem ehemaligen Hertie-Areal in der Oberstadt, sind deutlich weniger Menschen unterwegs. Auch der Kaufpark agiert laut Analyse quasi als Einkaufsinsel, von der aus kaum messbare Bewegungen ins Stadtzentrum stattfinden. Die meisten City-Besucher kommen aus Velbert, Wülfrath und Heiligenhaus, aber auch aus den umliegenden Städten wie Hattingen-West, Wuppertal-Nord und dem Essener Süden.
Des Weiteren offenbart die Analyse die verhältnismäßig geringe Kaufkraft der Velberter Kundschaft im Vergleich zum Bundesdurchschnitt. Die Spitzenbesuchszeiten liegen wochentags zwischen 10 und 12 Uhr. Eine Besonderheit ist der Besucher-Peak am Donnerstagabend, den IHK-Regionalbeauftragter Marcus Stimler auf den regelmäßigen Feierabendmarkt zurückführt.
IHK-Empfehlungen: Verdichtung und mehr Attraktivität
Angesichts dieser Erkenntnisse zieht die IHK klare Schlüsse. Die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt lässt sich steigern, vor allem durch die Bündelung und Verdichtung der Fußgängerzone. Eine engere Verzahnung von Einkaufs- und Gastronomieangeboten soll dazu beitragen, dass Besucher länger verweilen. „Darüber hinaus gilt es, Wegebeziehungen und Achsen aufzuwerten – insbesondere die Verbindung vom ZOB in die Innenstadt“, so Stimler. Er betont, dass diese Verbindung künftig attraktiver gestaltet werden müsse.
Die IHK schlägt zudem eine “gesunde Schrumpfung” der Innenstadt vor: Eine kleinere, aber dafür mit attraktiven Läden ausgestattete Innenstadt sei wünschenswert. Der Offersplatz wird als zentraler Aufenthalts- und Verknüpfungspunkt gesehen, der ebenfalls noch Potenzial zur Belebung bietet, insbesondere tagsüber.
Die gewonnenen Daten sollen nun in die Fortschreibung des Einzelhandelskonzepts der Stadt Velbert einfließen, bei dem sich die IHK aktiv einbringt.