Wülfrath. Wie erinnern Friedhöfe an das Leben von Frauen? Um diese und andere Fragen ging es bei einem besonderen Spaziergang auf dem Kommunalfriedhof Wülfrath.
Die Frauenberatungsstelle für den Kreis Mettmann beim SKFM Mettmann hatte dazu gemeinsam mit der Gleichstellungsstelle Wülfrath eingeladen. Unter dem Titel „Spuren der Erinnerung: Frauen auf Friedhöfen“ haben die Teilnehmerinnen den Friedhof aus weiblicher Perspektive erkundet. Rahel Kafka von der Frauenberatung erklärte die Bedeutungen von Ritualen wieder Bepflanzung von Gräbern oder dem sogenannten Leichenschmaus nach einer Beerdigung und brachte immer wieder Texte ein.
“Die Gräber erzählten viele Geschichten”, berichtet Gleichstellungsbeauftragte Franca Calvano, “von Mutter und Tochter, vom Ehegrab der ‘Roten Doris’, von einem Kindergrab mit Marienstatue und von den Gräbern der Zwangsarbeiterinnen”. Es gebe auch Gräber, bei denen Frauen namentlich gar nicht erwähnt seien, schildert Calvano: “Die Führung war berührend, mal traurig, mal heiter, verbindend, tröstlich und einfach nur schön.”
Vielleicht gebe es im Frühjahr eine neue Führung über den Friedhof.