NRW startet ein Pilotprojekt gegen Gewalt an Schulen. Es gehe um eine Zusammenarbeit zwischen Polizei und Schulen, sagte Schulministerin Dorothee Feller (CDU). (Archivbild)
NRW startet ein Pilotprojekt gegen Gewalt an Schulen. Es gehe um eine Zusammenarbeit zwischen Polizei und Schulen, sagte Schulministerin Dorothee Feller (CDU). (Archivbild) Foto: Oliver Berg/dpa

Düsseldorf (dpa/lnw) – Mit einem neuen Konzept zur Gewaltprävention wollen das nordrhein-westfälische Schul- und Innenministerium die Sicherheit an Schulen stärken. Ziel sei es, Gewalt an Schulen vorzubeugen, Lehrkräfte zu stärken und die Zusammenarbeit zwischen Schulen und Polizei auszubauen, teilten die beiden Ministerien mit.


Konkret gehe es um eine Kooperation zwischen der Polizei und den Schulen, sagte Schulministerin Dorothee Feller (CDU) im WDR 2. Lehrkräfte sollten durch Deeskalationsstrategien gestärkt werden. Zweite Säule sei eine gemeinsame Unterrichtseinheit eines Polizeibeamten und einer Lehrkraft in siebten Klassen, sagte Feller mit Blick darauf, dass die Strafmündigkeit ab einem Alter von 14 Jahren beginnt. Geplant seien in den Klassen etwa Rollenspiele zum Umgang mit Gewalt. 

Polizisten auf Schulhöfen

Außerdem sollten die Polizisten auch auf Schulhöfe gehen, sofern die Schulen das wollten, und mit Schülerinnen und Schülern ins Gespräch kommen. Durch ihre Anwesenheit sollten die Polizeikräfte Vertrauen aufbauen und könnten vielleicht auf dem Schulhof auch «ein Stück weit deeskalierend wirken», sagte Feller.

«Wir beobachten ja, dass die Gewalt in der Gesellschaft zunimmt, und Schule ist immer ein Spiegelbild der Gesellschaft», so die Ministerin. «Daher haben wir unter jungen Menschen eben auch eine Zunahme der Gewalt und damit auch an Schulen.»

Messerangriff in Essen hatte für Entsetzen gesorgt

Anfang September war an einem Essener Berufskolleg eine Lehrerin mit einem Messer attackiert und schwer verletzt worden. Der mutmaßliche Täter – ein 17 Jahre alter Schüler – wurde später gefasst. Die Bundesanwaltschaft übernahm die Ermittlungen. Demnach soll der junge Tatverdächtige einer islamistisch-dschihadistischen Ideologie anhängen. 

Das neue Präventionskonzept wird laut Feller zunächst als Pilotprojekt an 20 Schulen in NRW erprobt. Dann werde entschieden, ob es nachgebessert oder einfach eingeführt werde. Feller wies Kritik zurück, dass Schulen durch Polizei künftig kontrolliert werden sollten. «Das ist keine Kontrollfunktion, eindeutig nicht, sondern es geht hier wirklich Prävention.»