Düsseldorf/Ratingen (dpa/lnw) – Nach einer lebensgefährlichen Messerattacke gegen einen 81-Jährigen auf offener Straße in Ratingen ist ein Urteil gefallen. Das Landgericht Düsseldorf hat den psychisch kranken Mann wegen versuchten Totschlags zu fünf Jahren Haft verurteilt. Er soll den 81-Jährigen vor sieben Monaten angegriffen haben. Zudem ordnete das Gericht die Unterbringung des Mannes in der Psychiatrie an, weil von ihm weitere Straftaten zu erwarten sind, wie es hieß.
Der 37-jährige Dortmunder war wegen seines auffälligen Verhaltens bereits während des Prozesses aus der Untersuchungshaft in eine psychiatrische Klinik verlegt worden. Dort soll er nun auch seine Strafe verbüßen.
Der Anklagevorwurf des versuchten heimtückischen Mordes bestätigte sich im Prozess nicht. Nach Überzeugung der Richter war der Angeklagte zur Tatzeit aufgrund einer Psychose nur vermindert schuldfähig.
Tat aus heiterem Himmel
Der Dortmunder hatte im Februar aus heiterem Himmel und ohne erkennbares Motiv dem 81-Jährigen ein Taschenmesser mit acht Zentimeter Klingenlänge in den Bauch gerammt. Der 81-Jährige hatte nach der Attacke noch mit seinem Gehstock zurückgeschlagen.
Laut Staatsanwalt wurde der Senior lebensgefährlich verletzt und habe nur durch die sofortige medizinische Versorgung von den Notärzten gerettet werden können.
Erst Polizeischüsse konnten den 37-Jährigen stoppen. Zwei Beamte schossen insgesamt siebenmal auf den Angeklagten. Fünf Kugeln trafen den 37-Jährigen. Der Staatsanwalt hatte sechseinhalb Jahre Gefängnis gefordert. Der Verteidiger hatte eine 21-monatige Bewährungsstrafe beantragt – wegen gefährlicher Körperverletzung. Er kündigte Revision an.