Minden/Bielefeld (dpa/lnw) – Der Staatsschutz hat am Morgen mehrere Wohnungen von mutmaßlichen Rechtsextremen in Ostwestfalen durchsucht. Es gehe dabei um den Verdacht des illegalen Waffenbesitzes, hieß es aus Sicherheitskreisen. Wie die Polizei nach der Aktion mitteilte, seien daher auch Spezialeinheiten zum Einsatz gekommen. Sichergestellt wurden laut Mitteilung diverse Messer, eine Machete, eine Armbrust mit Pfeilen, ein Luftgewehr, eine scharfe Pistole ohne Munition und unterschiedliche Softair-Waffen.
Die Maßnahmen richteten demnach gegen sechs Deutsche im Alter von 18 bis 35 Jahren. Die Durchsuchungen fanden laut Polizei in Porta-Westfalica, Minden, Selm, Enger und Spenge im Kreis Herford statt.
Die Tatverdächtigen sind nach dpa-Informationen aus Sicherheitskreisen der rechtsextremen Gruppierung «Active Club Ostwestfalen» zuzurechnen. Sie hätten sich zuvor in Foren und Sozialen Medien mit Waffen gebrüstet. Zuvor hatte die «Neue Westfälische» berichtet. In Minden soll demnach der Kopf der ostwestfälischen Gruppierung leben.
Kampfsport, Fitness und rechtsextremes Gedankengut
Früheren Angaben aus dem nordrhein-westfälischen Innenministerium zufolge handelt es sich bei den «Active Clubs» um ein vergleichsweise neues Netzwerk der gewaltorientierten extremen Rechten. Im vergangenen Jahr hatten sich drei Clubs in NRW (AC Niederrhein, AC Nordrhein und AC Ostwestfalen) gegründet.
Die Active Clubs verbänden Rechtsextremismus mit Gesundheit, Fitness, Kraft- und Kampfsport. Vor allem neonazistisch orientierte Rechtsextremisten fühlten sich davon angesprochen, hieß es etwa im letzten Verfassungsschutzbericht des Landes NRW.