
Heiligenhaus. Mit einem karnevalistischen Jubiläum haben die “Heljens-Jecken” in Heiligenhaus die fünfte Jahreszeit eingeläutet: Der Verein feiert in dieser Session sein elfjähriges Bestehen – für Karnevalisten eine magische Zahl. Beim traditionellen Hoppeditzerwachen sparte die Hoppeditzin nicht mit Kritik an der Stadtpolitik, die Bürgermeister Björn Kerkmann humorvoll konterte.
Für ihren Start in die fünfte Jahreszeit hatten sich die Heljens-Jecken erstmals im Ratsaal der Stadt eingefunden – ein Ort, den die Narren üblicherweise erst viel später in der Session beim Rathaussturm in Beschlag nehmen. Die Jubelsession machte es möglich und sorgte jetzt schon für bunte Bilder in der Schaltzentrale der Stadtpolitik.
Frisch erwacht bahnte sich die Hoppeditzin ihren Weg durch die anwesende Narrenschar und startete sogleich ihre Rede, die ganz im Zeichen der “magischen Elf” stand: “Elf Jahre, was für eine Zahl! Eine kleine Schar Jecken glaubte dran mit Herz und Mut, das tat am Ende allen gut. Was hier wuchs mit Leidenschaft, hat Heiligenhaus Freude verschafft”, blickte sie auf die Anfänge der Heljens-Jecken zurück.
Der Nelkensamstagszug sei der Start gewesen, resümierte die Narrenchefin, hinzu kamen Altweiberfeiern, das Hoppeditzerwachen und die Verwandlung des Schweinemittwochs in das Narrenwecken.
Doch auch das Jubiläumsjahr hat eine Neuerung zu bieten: Mit dem Schlotschmetpaar wurde erstmals eine Art Stadtprinzenpaar der Stadt vorgestellt. Die Hoppeditzin betonte die Bedeutung der Mitglieder und des Engagements: “Elf Jahre Freude, Herz und Sinn, da steckt viel Liebe, Einsatz drin – drum sage ich hier mit großem Dank, ihr bringt Bewegung in die Bank.”
Spott für A44 und Heljensbad
Zur Tradition gehört auch die Kritik an der Politik, und die Hoppeditzin sparte nicht mit Vorwürfen zu Dauerthemen. “Manches Thema bleibt Jahr für Jahr”, reimte sie und nahm die A44-Fertigstellung aufs Korn: “Die A44 groß erzählt, aber wer dran glaubt, hat sich gequält. Die Politik sie schwätzt und lacht, doch nichts wird wirklich fertig gemacht. Drum liebe Leut, Hand aufs Herz, das ist kein Spaß, das ist ein Schmerz!”
Auch das Heljensbad und dessen längst fällige Sanierung beschäftigten die Narrenschelmin: “Einst Stolz der Stadt, verkommt zum Denkmal, das man hat – elf Jahre rufe ich Jahr für Jahr: Saniert das Bad, macht’s endlich klar!” Sie appellierte an die Verantwortlichen: “Zeigt jetzt den Verstand und nehmt das Bad endlich selbst in die Hand.”
Bürgermeister kontert mit Humor
Bürgermeister Björn Kerkmann trat im Namen der Stadt zur Gegenrede an und nahm die ihm zugespielten Bälle humorvoll auf: “So mancher Spruch, so mancher Hieb – zeigt, dass es euch um die Heimat ging und blieb. Und ehrlich, das gefällt mir sehr, denn Humor mit Herz, das liegt uns hier so sehr.”
Zum alten Bad, dem “Sorgenkind in Heljensland”, hatte der Bürgermeister Positives zu berichten, denn mit fest zugesagten 30 Millionen Euro Fördermitteln soll dort Umbau dort bald starten: “Ein neues Bad das wird ein Traum. Ab nächstem Jahr da geht es los, die Freude darüber ist riesengroß.” Bezüglich der Autobahn schloss er mit dem Versprechen: “Der Spaten steht, der Plan ist klar, doch aus Berlin kommt nichts, naja.” Doch: “Wenn’s losgeht, sind wir mit dabei.”
Zum Abschluss wünschte die Hoppeditzin allen Anwesenden: “So wünsche ich allen in dieser Zeit Frohsinn, Spaß und Heiterkeit.” Gemeinsam ging es nach der Verleihung des diesjährigen Sessionsordens und einem mehrfach dreifachen “Heljens Helau!” in die neue Session.

