Landrätin Bettina Warnecke, Peter Thomas, CDU Ratingen, Innenminister NRW Herbert Reul. Bürgermeister Patrick Anders, Lars Bammann CDU-West und Jan Heinisch MdL (verdeckt) bei einer ähnlichen Veranstaltung in Ratingen West, Bild: Alexander Heinz
Landrätin Bettina Warnecke, Peter Thomas, CDU Ratingen, Innenminister NRW Herbert Reul. Bürgermeister Patrick Anders, Lars Bammann CDU-West und Jan Heinisch MdL (verdeckt) bei einer ähnlichen Veranstaltung in Ratingen West, Bild: Alexander Heinz

Ratingen‐Hösel | In der „dunklen Jahreszeit“, in der Straftäter oft auf günstige Rahmenbedingungen setzen, hat sich nicht nur der Stadtteil Hösel verstärkt ins Visier von Kriminellen gerückt – sondern nahezu das gesamte Stadtgebiet von Ratingen sowie angrenzende Gemeinden. Auf Einladung der CDU Hösel/Eggerscheidt diskutieren am 2. Dezember 2025 um 18.30 Uhr im ev. Gemeindezentrum in Hösel, Bahnhofstrasse 175, mit Bürgerinnen und Bürgern das Thema bei einer Veranstaltung. Neben Polizeivertretern und Kommunalpolitikerinnen wird auch die Landrätin Frau Dr. Bettina Warnecke vor Ort sein.


Hintergrund des erhöhten Interesses ist die Serie von Einbrüchen die in letzter Zeit Ratingen ereilt hat. Die Lage an Verkehrs‐ und Fluchtrouten. „Autobahnanbindungen erlauben Tätern eine rasche An- und Abfahrt“, lautet eine Einschätzung, die sich auch mit der Landeslage deckt, wonach Bundesautobahnen „ein perfektes Betätigungsfeld für Einbrecherbanden“ seien, wie beispielsweise Herbert Reul, Innenminister von Nordrhein-Westfalen, in der Vergangenheit erklärte. Ratingen im Bereich von Autobahnzufahrten die eine schnelle Flucht versprechen war auch früher bereits gerne ins Visier von Banden genommenes Betätigungsfeld. “Viele Menschen in Hösel und Eggerscheidt spüren eine wachsende Unsicherheit.”, so Robin Langer, Vorsitzender der CDU Hösel/Eggerscheidt, “Mir ist es wichtig, diese Sorgen ernst zu nehmen und gemeinsam konkrete Schritte zu gehen, um für mehr Sicherheit und Vertrauen im Alltag zu sorgen.”

Hinzu kommt die saisonale Komponente: In Herbst und Winter, wenn Dämmerung früher einsetzt und die Dunkelheit länger bleibt, steigen nach Einschätzung der Polizei in NRW die Einbruchszahlen wieder an. Ein Hinweis, der sich auch im lokalen Kontext bestätigt.

Ein weiterer Aspekt: Die Sichtbarkeit von Einsatzmaßnahmen. „Der Einsatz von Hubschraubern und Einsatz-Sonderkräften erhöht zwar die Erfolgsquote“, erklärten Fachleute, „führt aber zugleich zu einer höheren Wahrnehmung durch die Bevölkerung und kann das subjektive Sicherheitsempfinden schwächen.“ Tatsächlich gibt es Dokumentationen aus NRW, bei denen Einbrecher auf frischer Tat mit Hubschrauber- und Diensthundunterstützung gestellt wurden. Die Folge: Die mediale Resonanz ist hoch, soziale Medien verstärken Eindrücke – und das erzeugt oftmals ein Gefühl der Unsicherheit, das über die tatsächliche Gefährdung übersteigen kann.

Innenminister Reul dazu: „Unsere Null-Toleranz-Strategie wirkt … Auf der Straße wird die Konsequenz der Polizistinnen und Polizisten wahrgenommen. Und das spiegelt sich in den Zahlen wider.“ Zugleich warnt er vor Schönreden: „Wenn der Staat keine Sicherheit gewährleisten kann, droht der Vertrauensverlust.“

Vor diesem Hintergrund lädt die CDU Hösel zu einem Bürgerdialog ein – mit dem Ziel, über Prävention, Strafverfolgung und die Wahrnehmung von Sicherheit in der Bürgerschaft zu sprechen. Weitere Veranstaltungen in anderen Stadtteilen sollen folgen. Dabei geht es nicht nur um die Täterschaft, sondern auch um Maßnahmen im Wohnumfeld: gut gesicherte Fenster, Hellbeleuchtung, Aufmerksamkeit in der Nachbarschaft. Auch die sich in Hösel formierende Bewegung „Bürgerwehr“ wird thematisiert und eingeschätzt.

Während die objektive Kriminalitätslage in NRW laut Reul auf einem der niedrigsten Stände seit drei Jahrzehnten ist, bleibt das subjektive Gefühl von Unsicherheit im Alltag und die Angst vor einer rasanten Verschlechterung der Sicherheitslage vieler Bürger hoch und insbesondere wenn spektakuläre Einsätze wahrgenommen werden. Der Dialog im Stadtteil Hösel zeigt, dass Bürgerinnen und Bürger dieses Spannungsfeld wahrnehmen – und dass Politik und Polizei gemeinsam gefragt sind, nicht nur mit Maßnahmen zu reagieren, sondern auch das Vertrauen in die Sicherheitsarchitektur vor Ort zu stärken.