Der Landtagsabgeordnete Jan Heinisch (links) stattete Bürgermeister Patrick Anders seinen Antrittsbesuch ab. Foto: Stadt Ratingen
Der Landtagsabgeordnete Jan Heinisch (links) stattete Bürgermeister Patrick Anders seinen Antrittsbesuch ab. Foto: Stadt Ratingen

Ratingen. Der Landtagsabgeordnete Jan Heinisch stattete dem neu gewählten Ratinger Bürgermeister Patrick Anders seinen Antrittsbesuch ab. Im Rathaus tauschten sich Heinisch und Anders über Themen an der Nahtstelle von Kommunal- und Landespolitik aus.


Heinisch und Anders waren sich einig, dass eine solide Gemeindefinanzierung zwingend erforderlich ist, um die für ein gutes tägliches Leben notwendige Infrastruktur zu schaffen und aufrechtzuerhalten. Heinisch betonte, dass das Land NRW den Städten und Gemeinden im Land im nächsten Jahr die Rekordsumme von 16,84 Milliarden Euro für Investitionen zur Verfügung stellt. Ratingen erhält 9,3 Millionen Euro. „Gute Lebensbedingungen entstehen nicht von allein“, sagte Heinisch, „sie brauchen Engagement und eine faire finanzielle Basis.“ Bürgermeister Patrick Anders sagte: „Wir müssen und wollen attraktive Schulen und Kitas, gute Straßen und Angebote für unsere Bürgerinnen und Bürger vorhalten. Wir freuen uns, wenn das Land uns dabei unterstützt.“

Ein wichtiges Gesprächsthema war die von der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein im Alleingang beschlossene Schließung der Ratinger Notdienstpraxen, für die ab 1. Dezember ein Ersatz am evangelischen Krankenhaus Mettmann geschaffen wird. „Diese Lösung ist für Ratingen höchst nachteilig, weil der Standort in Mettmann insbesondere mit Bus und Bahn nur äußerst schwer zu erreichen ist“, kritisierte Patrick Anders. „Deshalb setzen wir uns nachdrücklich für eine weitere Notdienstpraxis an einer Klinik im Düsseldorfer Norden ein, die von hier aus viel besser zu erreichen wäre.“ Er bat den Landtagsabgeordneten Jan Heinisch um Unterstützung beim Einsatz für eine bessere Notdienstlösung.

Wichtige Verkehrsprojekte spielten ebenfalls eine zentrale Rolle beim Antrittsbesuch. Anders und Heinisch waren sich einig, dass es auf keinen Fall eine Fortsetzung der endlosen Hängepartie bei der A44 geben darf. „Wir haben keinerlei Verständnis für das aktuelle Hin und Her“, sagte Anders. „Die Planung ist fertig, der Bau hat sogar längst begonnen, es gibt keine rechtlichen Hürden mehr, die Finanzierung ist gesichert, niemand versteht, warum es nicht zügig weitergeht.“ Heinisch ergänzte: „Die durchgängige A44 ist für unsere gesamte Region von existenzieller Bedeutung, wir werden beim Bund alle Hebel in Bewegung setzen, damit das Projekt nach mehr als 50 Jahren endlich fertiggestellt wird.“

Die Reaktivierung des Personenverkehrs auf der Westbahn ist planerisch noch nicht so weit wie die A44. Anders und Heinisch betonten unisono, dass trotz des aktuellen Gegenwinds unbedingt an diesem Projekt festgehalten werden und die Planung nun weiter vorangetrieben werden muss.