Wer über die Weihnachtstage oder an Neujahr krank wird, kann sich über die Telefonnummer 116 117 den Kontakt zu einer Notdienstpraxis vermitteln lassen. (Archivbild)
Wer über die Weihnachtstage oder an Neujahr krank wird, kann sich über die Telefonnummer 116 117 den Kontakt zu einer Notdienstpraxis vermitteln lassen. (Archivbild) Foto: picture alliance / dpa

Düsseldorf/Dortmund (dpa/lnw) – Krank an Weihnachten? Oder am ersten Tag des neuen Jahres? Die Kassenärztlichen Vereinigungen Nordrhein (KVNO) und Westfalen-Lippe (KVWL) bieten über die Feiertage und zum Jahreswechsel ein Netz an Notdienstpraxen an. Wer krank wird, sollte aber ein paar Hinweise beachten und vorab vorsorgen. So kann sich zum Beispiel jeder bereits jetzt bei seinem Haus- oder Facharzt mit den nötigen Medikamenten eindecken, um über die Feiertage versorgt zu sein.


Notdienst, nicht Notarzt

Wichtig: Die Kassenärzte bieten ein Netz an Notdienstpraxen an. Im Rheinland und Westfalen-Lippe sind das zusammen rund 180 Anlaufstellen. Das Angebot ist nicht zu verwechseln mit dem Notarzt, der nach einem Anruf unter der Nummer 112 durch die Rettungsdienste geschickt wird. Die Notdienst- oder Bereitschaftsdienstpraxen sind Anlaufstellen für die übliche ärztliche Versorgung, die an Feiertagen wie Weihnachten oder Neujahr nicht durch den eigenen Hausarzt geleistet werden kann.

Der Notarzt dagegen ist für medizinische Notfälle, lebensbedrohliche Verletzungen und schwere Krankheitssymptome da.

Hinweis an den Praxistüren/auf Anrufbeantworter

Bereits jetzt weisen zahlreiche Arztpraxen ihre Patienten mit Zetteln an den Eingangstüren oder Ansagen auf dem Anrufbeantworter auf die Vertretungsregeln für die Zeit vom 22. Dezember 2025 bis zum 2. Januar 2026 hin. In der Zeit ist ein Großteil der Praxen geschlossen – andere Praxen machen während der üblichen Sprechzeiten an Werkstagen die Vertretung.

 

Kontakt über 116 117

Bei Krankheit an den Feiertagen sollte der erste Kontakt dabei über den kostenlosen Patientenservice 116 117 erfolgen. Die Plätze sind rund um die Uhr besetzt und die Kapazitäten werden über die Feiertage nach Angaben der Kassenärzte verstärkt. Hier erfolgt am Telefon eine erste medizinische Einschätzung und der Verweis auf die nächstgelegene Notdienstpraxis. Dort stehen Ärztinnen und Ärzte im ambulanten Bereitschaftsdienst für sogenannte Bagatellerkrankungen zur Verfügung. Auch im Internet finden Patienten die nötigen Adressen (hier für Nordrhein und Westfalen-Lippe).

Videosprechstunden

Als Ergänzung zu den Notdienstpraxen bieten die Kassenärzte auch Videosprechstunden oder Hausbesuche für Patienten an, die nicht mobil sind. Bei einem digitalen Kontakt können Symptome besprochen und erste Behandlungsmaßnahmen besprochen werden. Auch das Ausstellen eines digitalen Rezeptes ist möglich. Praxisbesuche können so vermieden werden.

Unter 116 117 gibt es auch Hinweise zu den fachärztlichen Notdiensten von Augen-, Hals-Nase-Ohren- oder Kinderärzten.

20 gezielte Fragen

Wer die Nummer 116 117 wählt oder den sogenannten Patienten-Navi im Internet unter www.116117.de ansteuert, muss rund 20 Fragen zum Beschwerdebild beantworten. Dann erfolgt eine Ersteinschätzung. Am Ende steht eine Empfehlung zur Behandlungsdringlichkeit und zum korrekten Behandlungsort. Für eine Videosprechstunde im «virtuellen Wartezimmer» muss das Beschwerdebild passen. Per SMS oder E-Mail erhalten die Patienten dafür einen Zugangslink.

Was sind die typischen Krankheitsbilder?

Nach Angaben der Kassenärzte ist der Bereitschaftsdienst für Patientinnen und Patienten gedacht, die wegen akuter Beschwerden nicht bis zur regulären Öffnung der Arztpraxen warten können. Typische Fälle: Erkältungskrankheiten, grippale Infekte mit Fieber und Schmerzen, Infektionen von Hals, Nase, Ohren, Magen-Darm-Infekte mit Brechdurchfall, akute Bauchschmerzen, Migräne oder Hexenschuss.