Verstärkte Kommunikation über die räumliche Distanz hinweg begünstigt das Zugehörigkeitsgefühl. Foto: BARMER
Verstärkte Kommunikation über die räumliche Distanz hinweg begünstigt das ZugehörigkeitsgefühlFoto: BARMER

Kreis Mettmann. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die von ihren Chefs auch im Homeoffice eng ins Team eingebunden werden, haben weniger mit Gesundheitsproblemen zu kämpfen und sind deutlich produktiver. Das hat die social health@work-Studie der BARMER in Zusammenarbeit mit der Universität St.Gallen ergeben.

Corona beschleunigt die Digitalisierung und damit auch den Wandel der Arbeitswelt. Immer mehr Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen arbeiten inzwischen von Zuhause. Mangelt es ihnen hier allerdings an sozialer Interaktion mit Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern, kann dies neben Einschränkungen der Produktivität im schlimmsten Fall auch zu Lasten der Gesundheit gehen. Ein starkes Zugehörigkeitsgefühl hingegen kann der ungewohnten räumlichen Isolation entgegenwirken und Stress reduzieren, so die social health@work-Studie.

Welch starke Bedeutung der Aspekt der sozialen Inklusion in der Arbeitswelt hat, zeigt die Befragung von Personen im Homeoffice, die eine starke Zugehörigkeit wahrnehmen, sie berichten:

  • über 16,3 Prozent mehr Produktivität während Corona,
  • eine um 33,9 Prozent höhere psychische Arbeitsfähigkeit,
  • eine um 21,3 Prozent höhere physische Arbeitsfähigkeit,
  • eine um 23,9 Prozent reduzierte emotionale Erschöpfung und
  • eine um 48,2 Prozent geringere Kündigungsabsicht

im Vergleich zu ebenfalls mobil arbeitenden Beschäftigten, die eher wenig in das Teamgefüge eingebunden werden.

„Es ist essentiell für die Gesundheit der Beschäftigten, dass sich Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen in der Verantwortung sehen, die berufliche Sozialinteraktion zu fördern – auch während der Arbeitszeit. Das reduziert die soziale Isolation und mindert die daraus resultierenden Krankschreibungen“, sagt Prof. Dr. Stephan Böhm, Professor für Diversity Management und Leadership der Universität St.Gallen.

Neben dem Gefühl der Zugehörigkeit umfasst die soziale Inklusion am Arbeitsplatz auch die Punkte Chancengleichheit, Perspektivenvielfalt sowie Authentizität. Richtig ausbalanciert erzeugen diese vier Dimensionen bei Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern Gesundheit und Wohlbefinden, unabhängig vom konkreten Arbeitsort. Die folgende Abbildung zeigt repräsentative Zustimmungswerte für Deutschland, unterschieden nach Männern und Frauen sowie Führungskräften und Mitarbeitenden.