Der Landkreistag NRW fordert die Entwicklung einer CoronaAppPlus. Logo: Landkreistag NRW

Der Landkreistag NRW ist alarmiert angesichts der sich fortsetzenden überproportional hohen Steigerung der Kinder- und Jugendhilfeausgaben. Diese treffe die Kreise in besonderem Maße.

Nach einer Meldung des Statistischen Landesamtes wurden im Jahr 2019 in Nordrhein-Westfalen 11,5 Milliarden Euro für die Leistungen und Aufgaben der öffentlichen Kinder- und Jugendhilfe ausgegeben – das sind 6,9 Prozent mehr als im Jahr zuvor.

In NRW sind die Kreise wesentliche Träger der Kinder- und Jugendhilfeleistungen, zu denen unter anderem die Kindertagesbetreuung, die Hilfen zur Erziehung, die Eingliederungshilfe für seelisch behinderte Kinder und Jugendliche, die Hilfen für junge Volljährige und die Aufwendungen für vorläufige Schutzmaßnahmen zählen. Die Kreise als Jugendhilfeträger müssen diese Mittel über die Jugendamtsumlage mit den kreisangehörigen Städten und Gemeinden abrechnen.

Hauptgeschäftsführer Dr. Martin Klein zeigt sich besorgt über die Entwicklung: „Die aktuelle Statistik zeigt, dass sich – trotz Hochkonjunktur in den Jahren vor der Corona-Pandemie – die Kostenspirale bei den Sozialausgaben dynamisch fortsetzt. Die Schere zwischen den kommunalen Einnahmen und Ausgaben geht immer weiter auseinander.“

Der starke Anstieg der Kinder- und Jugendhilfeausgaben schon vor der Corona-Krise sei auch deshalb alarmierend, da die zusätzlichen Belastungen durch die Sozialleistungen infolge der Pandemie noch nicht absehbar seien. „Diese Entwicklung trifft in NRW die Kreise als Träger der Soziallasten in besonderem Maße.“