Sie laden ein zum neuen "Café Grenzenlos": Franca Calvano, Petra Caron, Nuran Demirbas, Manuela Hansmann und Cornelia Weimer. Foto: Kling

Wülfrath. Am 13. Mai öffnet das neue „Café Grenzenlos“ in den Räumen der Wülfrather AWO. Es will ein Treffpunkt sein für Frauen mit und ohne Migrationshintergrund.


Wenn es um das Thema Pflege geht, kennen sich die meisten Menschen erst einmal nicht aus. Nicht selten stehen sie plötzlich vor dem Problem, dass Angehörige Pflege brauchen. Wie bekomme ich einen Pflegegrad für Mutter oder Vater, was gibt es an Unterstützung, wo erhalte ich Informationen?

Auch Menschen mit Migrationhintergrund stehen vor diesen Fragen, meistens die Frauen. Sie müssen sich um Eltern oder Schwiegereltern kümmern, wissen aber oft gar nicht, dass sie dabei Hilfe bekommen können.

Um diese – aber auch andere – Fragen will sich künftig das Café Grenzenlos kümmern, das jetzt auf Initiative von Nuran Demirbas ins Leben gerufen wird. „Es fehlt überall“, erzählt die Wülfratherin aus Gesprächen im Freundes- und Bekanntenkreis. „Viele wissen nicht, dass man sich Hilfe holen kann.“

Nuran Demirbas hat genau das getan, sich Hilfe geholt und Franca Calvano angesprochen. Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt und Organisatorin des Frauen-Netzwerks hat sogleich Cornelia Weimer von der AWO eingebunden, die sich noch heute darüber freut, wie schnell daraus ein neues Netzwerk entstanden ist.

Denn auch Petra Caron von den Sozialen Diensten der Stadt Wülfrath beschäftigt das Thema täglich. Sie arbeitet bei der Pflege- und Wohnberatung der Stadt, die Antworten auf die oben gestellten Fragen weiß. Aber dass Menschen mit Migrationshintergrund zu ihr kommen, sei doch eher selten. Und so ist sie froh, die neue Möglichkeit nutzen zu können, „dass unsere Stelle bekannter wird“.

Die „neue Möglichkeit“ ist das Café Grenzenlos, das auch beim Regionalbüro Alter, Pflege, Demenz in Düsseldorf mit offenen Armen empfangen wurde. Die Regionalbüros sind eine gemeinsame Initiative des Landesregierung mit den Trägern der Pflegeversicherung in NRW und haben die Aufgabe, Strukturen zu schaffen, damit die Menschen im Land mehr über Unterstützungsmöglichkeiten erfahren. Und genau das ist ja – unter anderem – auch das Ziel des neuen Cafés in Wülfrath, worüber sich Manuela Hansmann vom Regionalbüro besonders freut.

Das Café will aber vor allem offen in verschiedene Richtungen sein – oder eben „grenzenlos“. Frauen können sich über alle Theme unterhalten, die sie interessieren, ganz unter sich. Männer bleiben draußen vor, aber die AWO wird einen Raum bereitstellen, in dem Männer warten können.

Das erste Café Grenzenlos findet am Montag, 13. Mai, von 14.30 bis 16.30 Uhr statt. Die Teilnahme ist kostenlos. Die AWO befindet sich in der Schulstraße 13. Ab Juni soll das Café dann jeweils zur gleichen Zeit am ersten Montag im Monat stattfinden.