Düsseldorf (dpa) – Die anstehenden Atommülltransporte von Jülich nach Ahaus quer durch NRW hat Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne) als herausfordernde Situation bezeichnet. «152 Castoren, das ist eine große Anzahl und das ist in der Tat alleine logistisch eine herausfordernde Situation für ganz Nordrhein-Westfalen, aber vor allem natürlich für die von der Transportstrecke betroffenen Städte und Gemeinden», sage Neubaur in Düsseldorf.
Inwiefern diese Castoren jetzt zum Beispiel gebündelt werden könnten oder Ähnliches, das werde im Zuge der Kooperationsgespräche zwischen dem Transporteur, den Sicherheitsbehörden und weiteren Beteiligten entschieden. Das Wichtigste für die Landesregierung sei, dass immer gewährleistet ist, dass die Bürgerinnen und Bürger in Nordrhein-Westfalen sicher seien. Man wisse, dass viele Menschen in Sorge seien. «Wir nehmen diese Sorgen sehr ernst.»
Neubaur: Neubau in Jülich wäre beste Lösung gewesen
Leider sei es nicht gelungen, dass die politischen Ebenen miteinander eine Lösung finden, die diese Transporte verhindert. «Aus Sicht des Landes wäre ein Neubau am Stand Ort Jülich die beste Lösung gewesen und wir waren auch bereit, Mehrkosten dafür in Kauf zu nehmen und mitzutragen», sagte Neubaur. Zwei Grundstücke und Mittel im Landeshaushalt hätten bereitgestanden.
Diese Lösung sei von der Bundesebene nicht unterstützt worden, beklagte die NRW-Wirtschaftsministerin. Ohne eine zumindest befristete Genehmigung des Zwischenlagers in Jülich sei auch ein Neubau an dem Standort nicht möglich. Neubaur ist zugleich auch stellvertretende Ministerpräsidentin in NRW.
Das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) hatte zuvor die umstrittenen Atommülltransporte vom rheinischen Jülich ins Zwischenlager Ahaus im Münsterland genehmigt. Auf der gut 170 Kilometer langen Strecke sollen rund 300.000 Brennelemente-Kugeln aus dem früheren Versuchsreaktor in 152 Castor-Behältern in das Atommüll-Zwischenlager transportiert werden.