Die neue Bodenmarkierung „Am alten Steinhaus“ sorgt für Ärger. Denn nur wer ganz genau hinschaut, erkennt auf dem Schild rechts den kleinen Hinweis, dass die Zufahrt eigentlich nur mit Ausnahmeregelung erlaubt ist. Foto: B90/DIE GRÜNEN Ratingen.
Die neue Bodenmarkierung „Am alten Steinhaus“ sorgt für Ärger. Denn nur wer ganz genau hinschaut, erkennt auf dem Schild rechts den kleinen Hinweis, dass die Zufahrt eigentlich nur mit Ausnahmeregelung erlaubt ist. Foto: B90/DIE GRÜNEN Ratingen.

Ratingen, 10.07.2025 | Seit über drei Jahren fordern Anwohner der Sackgasse „Am alten Steinhaus“ in der Ratinger Innenstadt Unterstützung von Politik und Verwaltung. Der Bereich, der Teil der Fußgängerzone ist, ist seit langem ein El Dorado für Falschparker und „Auto-Poser“. Hinzu kommt, dass der Bereich so schlecht beschildert ist, dass vielen Autofahrenden oft gar nicht bewusst ist, in eine Fußgängerzone zu fahren. Eine Bodenmarkierung soll nun Abhilfe schaffen. Die Anwohnenden sind enttäuscht.


„Achtung Schritt fahren“ – dieser Schriftzug wurde vergangene Woche an der Sackgasse „Am Alten Steinhaus“ angebracht und die Ratinger Grünen sind „gelinde gesagt überrascht“. Schließlich suggeriert der Hinweis nun, dass Autofahrten in dem Bereich grundsätzlich zulässig sei – solange langsam gefahren wird. „Das ist völlig absurd“, erklärt der Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN im Stadtrat, Christian Otto. „Der Bereich ist als Fußgängerzone ausgewiesen – hier hat Autoverkehr, mit ganz wenigen Ausnahmen, nichts zu suchen. Eine solche Beschriftung untergräbt die geltende Regelung und gefährdet die Sicherheit aller, die dort zu Fuß unterwegs sind.“

Tatsächlich wird die Sackgasse von Fußgänger:innen regelmäßig als Abkürzung zwischen der Bechemer Straße und Düsseldorfer Straße genutzt – vor allem von älteren und mobilitätseingeschränkten Menschen. Auch viele Kinder spielen bei gutem Wetter in diesem Bereich oder fahren Fahrrad. Die Gefahren durch den Autoverkehr liegen somit auf der Hand. Autofahrende missachten immer wieder das Durchfahrtsverbot und sorgen so für gefährliche Situationen und erhebliche Störungen der Nachtruhe, insbesondere an Wochenenden. Dann parken oft bis zu 20 Fahrzeuge – vor allem von Gästen umliegender Gastronomien – in der Sackgasse, blockieren Wege und sorgen mit aufheulenden Motoren für nächtliche Lärmbelästigung.

In der Ratssitzung am 8. Juli wies Christian Otto darauf hin, dass die frisch angebrachte Markierung laut Anwohnerschaft absolut keine Verbesserung bewirkt. Die technische Beigeordnete Petra Cremer, die sich des Problems seit langem bewusst ist, hatte sich offenbar mehr versprochen. Sie vertröstete erneut auf die endgültige Lösung im Zuge des Umbaus der Wallstraße versprach aber eine Interimslösung. „Eine zeitnahe Umsetzung werden wir GRÜNEN dann auch weiterhin einfordern,“ so kündigt Otto an.

„Die Verwaltung packt das Thema auch nach Jahren nicht ernsthaft an. Die Anwohnerinnen und Anwohner haben für diese Zustände kein Verständnis mehr – und wir auch nicht“, so Ute Meier, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN. „Bereits vor drei Jahren hatte die Stadtverwaltung zugesichert, ein deutlich sichtbares Verbotsschild anzubringen, das die Zufahrt unmissverständlich untersagt. Passiert ist seitdem nichts. Und nun diese halbgare Bodenkennzeichnung. Wir fordern die Verwaltung auf, umgehend ein gut sichtbares, eindeutiges Verbotsschild anzubringen und erneut eine Zufahrtskontrolle durch eine Schranke oder bauliche Maßnahme zu prüfen. Beide Maßnahmen können unabhängig von der Umgestaltung der Wallstraße durchgeführt werden.“

Und Christian Otto ergänzt: „Es geht hier nicht nur um Lärmbelästigung – es geht um Sicherheit. Wenn Verwaltung und Politik weiter untätig bleiben, nehmen sie gefährliche Situationen billigend in Kauf“.