Bei der Gesprächsrunde im Medienzentrum standen Diskussionen rund um Sicherheitsthemen im Mittelpunkt. Foto: Alexander Heinz
Bei der Gesprächsrunde im Medienzentrum standen Diskussionen rund um Sicherheitsthemen im Mittelpunkt. Foto: Alexander Heinz

Ratingen. Im Ratinger Medienzentrum ist es um Themen der Sicherheit gegangen. 


SOS, Sicherheit, Ordnung und Sauberkeit – die Schlagworte, unter denen gerne die Bedürfnisse der Bürger zusammengefasst werden, die das gefühlte Maß an Lebensqualität definieren. Alleine mit dem Fühlen und Zählen wird das subjektive und das objektive Sicherheitsgefühl getrennt.

Subjektiv schwindet seit einiger Zeit das Gefühl der Sicherheit bei den Bürgern. Bürger fühlen sich auf öffentlichen Plätzen insbesondere am Abend oder früh morgens unsicher. Parkanlagen, Grünstreifen, Unterführung und einsame Wege werden gemieden. Die Zahl der Angst-Räume nimmt stetig zu. Angst davor Opfer eines Überfalls oder Einbruchs zu werden, ebenso wie die Angst vor sonstigen tätlichen Übergriffen. Grund genug für Rainer Vogt, Fraktionsvorsitzender und Bürgermeisterkandidat der Bürger Union (BU), einmal in einer öffentlichen Veranstaltung die Menschen zu befragen die für einen grossen Teil der Sicherheit in unserer Stadt zuständig sind. Harald Filip, Beigeordneter der Stadt für alle Ordnungsangelegenheiten und somit auch zuständig für das Ordnungsamt, Frank Bauernfeind, Leiter der Ratinger Polizeiwache und Thomas Stefen, Bezirksdienstbeamter zuständig für die Innenstadt waren vor Ort um zu Berichten und Fragen von Bürgern zu beantworten.

Rainer Vogt brachte es gleich zu Beginn der Veranstaltung den auf den Punkt. „In den vielen Kontakten zu Ratinger Bürgern kommt immer wieder die Frage nach der Sicherheit auf. Wenn wir uns also den an uns herangetragenen Fragen, Bedenken und Ängsten nicht stellen, überlassen wir das Feld den extremen Zweigen unserer Gesellschaft. Die Gefahr ist zu groß, das der Bürger auf seiner Suche nach Freiheit und Sicherheit letztendlich beides verliert“. Harald Filip erklärte zuerst den circa 20 anwesenden Gästen die personelle und technische Ausstattung des Ordnungsamts. Die Grenzen ordnungsrechtlichen Handelns sind zum größten Teil durch die Vorgaben beschränkt, die die Gesetzte einerseits und die unbestritten hohe Fluktuation innerhalb der Behörde verursachen. Hinzu kommen auch noch viele Veranstaltungen die neben der Bestreifung durch das Ordnungsamt auch bereits im Vorfeld Ressourcen binden.

Mit zwei Gruppen von je neun Personen ist das Ordnungsamt mit der Vielzahl der Aufgaben komplett ausgelastet. „Wenn dann noch, wie in letzter Zeit immer häufiger, noch aufwendige Unterbringungen nach dem PsychKG anfallen, ist immer eine komplette Streife für mindestens drei Stunden gebunden“, so Filip. „Das Personal fehlt dann an anderer Stelle und ist auch nicht mal eben Abrufbereit“.

Für den Fall das das Ordnungsamt einmal telefonisch innerhalb der Dienstzeiten nicht erreichbar ist, hat Harald Filip auch noch einen Tipp. „Rufen Sie bei der Polizeiwache an, wenn unsere Leute einsatzbedingt nicht erreichbar sind hat die Polizei trotzdem die Möglichkeit diese zu benachrichtigen“. Frank Bauernfeind listete dann die Kennzahlen der Kriminalstatistik, sortiert nach Vorkommensschwerpunkten im Ratinger Stadtgebiet auf. Bemerkenswert war dabei insbesondere der Unterschied zwischen dem subjektiven Sicherheitsgefühl und der geringen Anzahl der tatsächlich verübten Taten. Besonders auffällig waren lediglich die Bereiche der Erlebnisorientierten Flächen, zu denen auch der Busbahnhof und der Bereich rund um das Rathaus gehören.

Objektiv ist Ratingen in den letzten Jahren sicherer geworden, die Fallzahlen sinken, und obwohl jeder einzelne Fall einer zu viel ist, sind wir von den Zuständen weit entfernt, die in den uns umliegenden Großstädten herrschen. „Wir leben hier in Ratingen ein insgesamt ruhiges und sicheres Leben, und damit das so bleibt arbeiten die Polizei und das Ordnungsamt auch in guter Kooperation weiter an einer stetigen Verbesserung unserer präventiven Maßnahmen“, so Bauernfeind weiter. Demnächst wird es auch eine weitere Verstärkung der Zusammenarbeit geben und die Präsenz im Stadtgebiet wird auch noch einmal deutlich erhöht. „Wir wissen das alleine unsere Präsenz zwei Effekte hat, sie erhöht sowohl subjektiv als auch objektiv die Sicherheit in Ratingen“ so Bauernfeind.