– mit Blick in die Geschichte
Ratingen | Der Bürgerverein Ratingen-Tiefenbroich (BvT) lädt am Sonntag, 26. Oktober 2025, zu einer rund 9 Kilometer langen Wanderung entlang des historischen Grenzverlaufs unseres Stadtteils ein. Unterwegs werden nicht nur die geografischen Markierungen sichtbar – der Spaziergang ist zugleich ein Streifzug durch die Geschichte Tiefenbroichs.
Schon beim Start ab 13 Uhr an der Bushaltestelle Düsseldorfer-Goldbach-Str. / Bennebruch dürften erste Fragen aufkommen, auf die die Organisatoren vorbereitet sind – etwa:
„Warum gehört dieser Teil eigentlich noch zu Tiefenbroich – und wo verlief früher wirklich die Grenze?“
„Wie hat der Flughafenbetrieb die Entwicklung des Stadtteils über Jahrzehnte geprägt?“
„Woher stammt der Name Tiefenbroich – und ist er älter als die Siedlung selbst?“
Auf dem Weg zur Endstation, den „Tiefenbroich-Terrassen“ (Parkplatz am ehemaligen Restaurant „Tiflis“), dürften weitere Themen zur Sprache kommen:
– „Stand hier früher Industrie – oder war Tiefenbroich immer Wohngebiet?“
– „Welche Rolle spielte die Bahnlinie für die Besiedlung?“
– „Warum gibt es hier so viele Kleingarten- und Waldflächen – war das geplant oder Zufall?“
– „Wie verlief die Eingemeindung nach Ratingen – gab es Widerstand?“
Nach dem „sportlichen Teil“ klingt der Nachmittag gegen 15:30 / 16 Uhr an den Tiefenbroich-Terrassen bei Kaffee und Waffeln aus. Dort bietet sich Gelegenheit für vertiefende Gespräche, etwa zu lokalen Flurnamen, verschwundenen Höfen, alten Grenzsteinen oder Veränderungen der Infrastruktur.
Anmeldungen sind bis zum 20.10.2025 per E-Mail möglich:
burgervereintiefenbroich@gmail.com
Der Bürgerverein freut sich auf viele Mitwandernde, neugierige Fragen und einen bewegten Herbstnachmittag mit historischem Blick.
Wer so lange nicht warten kann, hier ein paar Antworten vorweggenommen. Also für die Wanderung einfach neue Fragen ausdenken:
„Warum gehört dieser Teil eigentlich noch zu Tiefenbroich – und wo verlief früher die Grenze?“
→ „Die Grenze ist nicht so alt, wie man denkt. Vieles ist im Zuge der Eingemeindungen und der Baulanderschließung neu gezogen worden. Ursprünglich waren das hier eher lose Flurstücke zwischen Höfen, nicht der heutige ‚Stadtteilrahmen‘.“
„Wie hat der Flughafenbetrieb die Entwicklung des Stadtteils geprägt?“
→ „Er hat uns alles gleichzeitig gebracht: Arbeitsplätze, Lärm und Bauverbote. Viele Flächen blieben unbebaut wegen der Einflugschneise – sonst sähe hier längst viel dichter bebaut aus.“
„Woher stammt der Name Tiefenbroich – und ist er älter als die Siedlung selbst?“
→ „Der Name ist älter als die heutige Siedlung. ‚Broich‘ heißt sumpfige oder feuchte Niederung. Das hier war lange wirklich ‚tiefer Broich‘ – erst später kamen Straßen, Häuser und Gewerbe.“
„Stand hier früher Industrie – oder war Tiefenbroich immer Wohngebiet?“
→ „Beides – aber nie Schwerindustrie. Viel Klein- und Mittelgewerbe, Werkstätten, Höfe, dazu später die Siedlungserweiterungen für Arbeiter und Flughafenbeschäftigte.“
„Welche Rolle spielte die Bahnlinie für die Besiedlung?“
→ „Eine große. Früher war Nähe zur Bahn so wichtig wie heute eine gute Autobahnanbindung. Erst mit der Erreichbarkeit lohnte sich die Bebauung.“
„Warum gibt es hier so viele Kleingärten und Waldflächen – war das geplant oder Zufall?“
→ „Das ist eine Mischung. Einiges blieb frei wegen Lärm- und Bauauflagen. Anderes hat man bewusst als Pufferzonen und Erholungsflächen erhalten. Von ‚Durchgeplant‘ kann man aber nicht sprechen.“
„Wie verlief die Eingemeindung nach Ratingen – gab es Widerstand?“
→ „Es gab immer Stimmen, die lieber alles beim Alten gelassen hätten – aber das war damals überall so. Am Ende ist es relativ geräuschlos passiert, weil man im Alltag ohnehin auf Ratingen orientiert war.“
„Woher kommen die alten Flurnamen und verschwundenen Höfe?“
→ „Die Flurnamen waren oft einfach praktische Beschreibungen: nach Boden, Besitzern oder Nutzung. Viele Höfe haben aufgegeben, als Bebauung und Verkehr kamen – übrig blieben oft nur noch die Namen.“