Sparkassenvorsitzender Jörg Buschmann ist froh, dass ein Betrugsversuch vereitelt werden konnte. Archivfoto: Mathias Kehren
Sparkassenvorsitzender Jörg Buschmann ist froh, dass ein Betrugsversuch vereitelt werden konnte. Archivfoto: Mathias Kehren

Velbert. Die Sparkasse HRV warnt vor betrügerischen Anrufen durch „angebliche Polizisten“. Im aktuellen Fall sind Kunden dazu aufgefordert worden, ihr Geld aus „Sicherheitsgründen“ zu übergeben, meldet das Geldinstitut. Ein aufmerksamer Sparkassen-Mitarbeiter konnte einen Betrugsversuch in Hilden verhindern.


Bei mehreren Kunden der Sparkasse haben Betrüger angerufen, die vorgaben Polizisten zu sein. Die Anrufer behaupteten, es habe einen Datenmissbrauch und damit verbunden eine Falschüberweisung durch eine Auszubildende gegeben, ein Schließfach sei aufgebrochen worden oder es stehe ein Raub ihrer Vermögensgegenstände bevor. Auf diese Weise sollen – meist ältere – Menschen dazu bewegt werden, ihr gesamtes Vermögen abzuheben bzw. Bankschließfächer zu leeren, damit der Inhalt von der „Polizei“ in Sicherheit gebracht werden könne, informiert die Bank über die bekannte Masche.

In dieser Woche konnte ein Mitarbeiter der Sparkasse HRV in Hilden einen solchen Betrugsversuch vereiteln. Er schöpfte Verdacht, als eine ältere Kundin ihr gesamtes Vermögen abheben wollte – und fragte nach. Es stellte sich heraus, dass „falsche“ Polizisten der Frau mitgeteilt hatten, sie solle ausgeraubt werden und müsse deshalb ihr Vermögen der Polizei übergeben.

Jörg Buschmann, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse HRV, ist erleichtert, dass dieser Betrugsversuch gescheitert ist. Er weiß aber, dass dies nicht der einzige Fall ist: „In den letzten Tagen haben mehrere unserer Kunden einen solchen Anruf erhalten. Es macht mich betroffen und auch wütend, dass Kriminelle hier das Vertrauen, das Polizisten genießen, für ihre verbrecherischen Zwecke missbrauchen.“ Und er rät allen Kunden, die einen solchen Anruf erhalten oder unsicher sind, sich direkt an die Sparkasse oder die Polizei zu wenden.

„Auflegen ist nicht unhöflich!“

Den aktuellen Fall nimmt die Kreispolizeibehörde Mettmann noch einmal zum Anlass, um eindringlich vor den verschiedenen Maschen von Trickbetrügern am Telefon zu warnen.

Die Trickbetrüger benutzen insbesondere gegenüber älteren Menschen, die gezielt als Opfer ausgesucht werden, unterschiedlich variierende Legenden und Maschen für ihre Betrugshandlungen, so die Polizei. Als Enkel, Neffe, Polizist oder andere Amtsträger täuschten sie entweder einen finanziellen Engpass vor oder schürten die Angst vor Einbrechern und setzen die Angerufenen somit gezielt unter Druck. Ziel der Betrüger sei immer, das Bargeld oder andere Wertgegenstände der Seniorinnen und Senioren zu erlangen.

Im Zweifel sollte immer das Gespräch beendet und anschließend selbständig die Polizei über die „110“ informiert werden, um den Vorfall zu melden. „Auflegen ist nicht unhöflich!“, macht die Polizei Mut, kritsich gegenüber solchen Anrufern zu sein.