Wülfrath. Das Lied „Vater unser Im Himmelreich“ bildet die Grundlage einer neuen Ausstellung in der Kirche der Bergischen Diakonie.
Wohl vertraut sind vielen Menschen die Verszeilen zu Beginn einer jeden Strophe im sogenannten „Lutherlied“. Der ganze Text des Liedes wird dennoch vielen unbekannt sein. Das „Vater Unser“ ist ein biblisches Gebet von Jesus, Martin Luther hat es um 1538 in seine Liedauslegung eingebunden.
Mitarbeitenden des Offenen Ateliers und der Seelsorge der Bergischen Diakonie verwandeln die Kirche in Wülfrath-Oberdüssel in einen Ausstellungsraum. Ab Sonntag, 6. Juni, können sich Besucherinnen und Besucher unter anderem von neun Bildern zum „Vater unser“ inspirieren lassen.
Die großformatigen Leinwände interpretieren jeweils eine Strophe des Lutherliedes. Entstanden ist weniger eine Ausstellung, als ein begehbares Gebet. Es wird ergänzt durch Inseln im Kirchenraum. Auf diesen sind die Besucher unter anderem eingeladen, Fürbitten aufzuschreiben und zwischen die Steine einer symbolischen Klagemauer zu stecken, Kerzen zu entzünden oder sich von der Installation „All deine Farben“ verzaubern zu lassen.
Die Aprather Kirche ist jeweils sonntags von 11 bis 12 Uhr geöffnet. Ein Pastor oder eine Pastorin sind anwesend und zum Gespräch bereit. Auf die Einhaltung der jeweils aktuellen Hygienebestimmungen wird selbstverständlich geachtet.
Beteiligt an der Vorbereitung der Ausstellung sind Ingeborg Colsman, Thomas Gerhold, Claus Klingler, Ingolf Kriegsmann, Elke Voß-Klingler, Sunci Matijanic, Yonas Mehari, Manuel Rohde, Dirk Schäfer und Bewohnerinnen und Bewohner des Sozialtherapeutischen Wohnheims Poststraße in Velbert.
Die Ausstellung „Reif für die Insel – Teil III“ ist eine weitere Aktion im Jubiläumsjahr des Offenen Ateliers der Bergischen Diakonie. Zum 25-jährigen Bestehen stellt das Offene Atelier die Menschen in den Vordergrund, die sich mit Leidenschaft in schöpferische Prozesse mit ungewissem Ausgang stürzen und dabei mehr von sich zeigen, als wir gewöhnlich voneinander zu sehen bekommen. Und dies, seit im Frühjahr 1996 der erste Bildhauerkurs im Offenen Atelier an den Start ging.
Das Offene Atelier ist eine Begegnungsstätte für Menschen mit und ohne seelische Beeinträchtigung, die über das gemeinsame kreative Tun ihre künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten entdecken und erweitern möchten.