Geht für die Linke in Velbert als Bürgermeisterkanidatin ins Rennen: Birgit Onori. Fotorechte: Die Linke/Foto Reckeweg

Velbert. Die Linke hat auf ihrer Jahreshauptversammlung Birgit Onori als ihre Bürgermeisterkandidatin gewählt.

Die ausgebildete Krankenschwester ist Betriebsrätin im Helios-Klinikum Niederberg und bei Verdi als Gewerkschafterin aktiv. Sie beteiligt sich auf der Landesebene an berufspolitischen und tariflichen Auseinandersetzungen.

Bevor die 52-jährige im Jahre 2018 der Linken beitrat, hatte sie sich bereits in der Velberter Politik engagiert und eine Bürgerinitiative gegründet, die sich gegen die Privatisierung des Klinikums Niederberg gerichtet hatte.

Als Schwerpunkte ihrer Kandidatur nennt sie, die Wohnungspolitik, den ÖPNV und die Armut in Velbert, insbesondere die Kinderarmut. Sie sagt: „Die Kinderarmutsquote von mehr als 20 Prozent in Velbert-Mitte ist ein Armutszeugnis für die derzeitige Verwaltung. Als vierfache Mutter brennt es mir in der Seele, dass jedes fünfte Kind in Velbert-Mitte in Armut lebt und bereits vom Kindesalter an nicht die gleichen Chancen hat. Die Vernachlässigung dieses Themas von der derzeitigen Verwaltung kann ich nicht akzeptieren.“

Zur Wohnungspolitik sagt Onori: „Wohnen ist ein Menschenrecht. Aber Wohnen ist für die meisten Menschen, bis hinein in die Mittelschicht nur noch schwer zu bezahlen. Die Mieten steigen seit Jahren und verschlingen mittlerweile bis zu 50 Prozent der monatlichen Einkommen. Die Verwaltung könnte mit ihrer kommunalen Tochtergesellschaft, der Wobau, sozialen, bezahlbaren Wohnraum errichten und damit einen Einfluss auf die örtlichen Mietpreise nehmen. Stattdessen hat die Wobau in den letzten Jahren viele Wohnungen privatisiert und baut fast nur noch Einfamilienhäuser für die Oberschicht. Die Mehrheit der Bevölkerung lässt sie hängen.“

Für die gebürtige Velberterin ist auch die kommunale Daseinsvorsorge wichtig. Sie ist der Überzeugung, dass Bildung, Pflege, Feuerwehr, Polizei, Wasser und Energieversorgung in öffentliche Hand gehören und nicht privatisiert werden dürfen. Daher findet sie die Entscheidung der Verwaltung falsch, zum Beispiel die Martin-Luther-King-Schule teilprivatisiert zu haben.