Prof. Dr. Guido Heinrich Gerken, Senior Consultant der Gastroenterologie, Hepatologie und Palliativmedizin am Helios-Klinikum Niederberg. Foto: Helios

Velbert. Im Medizinforum des Helios-Klinikums Niederberg geht es am Dienstag, 15. September, um das Thema „Fettleber: Erkennung und Behandlung“. Helios informiert über die Krankheit und die Veranstaltung:

Die Leber gehört zu den lebenswichtigen Organen in unserem Körper. Sie ist nicht nur für die Verarbeitung und Speicherung von Nährstoffen und Vitaminen zuständig, sondern auch für den Abbau und die Ausscheidung von Giftstoffen verantwortlich. Eine Fettleber (Steatosis hepatis) ist eine sehr häufige Lebererkrankung in Deutschland. Etwa 20 Prozent der Menschen sind betroffen. Die meisten erkranken zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr.

Eine Verfettung der Leber entsteht dadurch, dass sich vermehrt Fette in der Leber einlagern. Die Ursachen dafür sind unter anderem ein ungesunder Lebensstil, Medikamente oder eine Begleiterscheinung von anderen Erkrankungen wie zum Beispiel Hepatitisviren, Autoimmunerkrankungen, Fettlebererkrankungen oder übermäßigen Alkoholkonsum. Durch diese wird die normale, gesunde Architektur der Leber zerstört und durch funktionsloses Bindegewebe ersetzt. Das vormals elastische Lebergewebe vernarbt und schrumpft mit der Zeit. Im Endstadium führt dies zu einem Leberversagen und somit zum Tod.

Bisher war die Leberpunktion und die anschließende feingewebliche Untersuchung des Lebergewebes die einzige zuverlässige – aber meist auch mit vielen Komplikationen verbundene Methode, das Ausmaß einer Leberschädigung zu bestimmen. Mit der Elastografie-Mehtode gibt es nun ein nicht-invasives Verfahren, das eine ungefährliche und zudem absolut schmerzfreie Abschätzung des Ausmaßes narbiger Umbauprozesse der Leber erlaubt.

Dieses Verfahren erfasst die Leberelastizität als Maß für die Verformbarkeit des Lebergewebes. Anhand dieser gemessenen Werte kann eine Aussage getroffen werden, inwieweit eine chronische Lebererkrankung bereits zu einem narbigen Umbau der Leber geführt hat.

Sollte dadurch eine Leberverfettung festgestellt werden, ist diese an sich zunächst nicht gefährlich – jedoch müssen die Ursachen genauer betrachtet werden. Durch eine geeignete Fettleber-Diät können die Fette aus der Leber abgebaut werden. Bleibt die Fettleber aber lange unerkannt und unbehandelt, verändert sich im Laufe der Zeit die Leberstruktur. Daraus können unter anderem Entzündungen entstehen (Hepatitis). Außerdem kann zwischen den Leberzellen vermehrt Bindegewebe gebildet werden und das Gewebe vernarben (Leberzirrhose).

Man unterteilt die Erkrankung nach den Fettleber-Ursachen in eine alkoholische und eine nicht-alkoholische Form. Alkohol ist, wie der Name schon sagt, der einzige Auslöser der alkoholischen Fettleber. Die nicht alkoholische Fettlebererkrankung wird auch als „Wohlstandserkrankung“ bezeichnet. Frauen sind hiervon meist etwas häufiger betroffen als Männer. Fast alle Betroffenen sind übergewichtig. Diabetes, das Metabolische Syndrom und erhöhte Blutfettwerde sind weitere Begleiterscheinungen einer Fettleber.

Jedoch nicht immer sind fettiges Essen oder Alkohol schuld an der Erkrankung. Längere Hungerperioden, ausgeprägter Gewichtsverlust, oder eine künstliche Ernährung können ebenfalls eine Verfettung der Leber auslösen.

Am Dienstag, 15. September, informiert der Spezialist, Prof. Dr. med. Guido Heinrich Gerken, Senior Consultant der Gastroenterologie, Hepatologie und Palliativmedizin am Helios-Klinikum Niederberg, ab 18 Uhr im Medizinforum über das Thema „Erkennung und Behandlung der Fettleber“.

Die Veranstaltung ist kostenfrei und findet im Klinikum Niederberg im Sitzungszimmer II statt. Anschließend ist auch Zeit für persönliche Fragen.

Um eine vorherige Anmeldung unter der Telefonnummer 02051 982-381869 (Sekretariat) wird gebeten. Die Teilnahme ist auf 32 Plätze begrenzt. Die Besucher werden gebeten, einen Mund-Nasenschutz zur Veranstaltung mitzubringen.