Velbert/Kreis Mettmann. Die Industrie- und Handelskammer will verstärkt den Dialog mit der Politik suchen.
„Insbesondere jetzt, wo es bei vielen Unternehmen ums Überleben geht, gehört es zu unseren vordringlichsten Aufgaben als IHK, den Belangen der ortsansässigen Wirtschaft bei Kommunalpolitik und -verwaltung Gehör zu verschaffen“, erklärt Tina Schmidt, Branchenbeauftragte Kreis Mettmann und zuständig für die Unternehmen in Erkrath, Hilden, Langenfeld, Monheim am Rhein und Ratingen.
Die Neuausrichtung ist nach Ansicht der Kammer die konsequente Weiterentwicklung der IHK-Aktivitäten im Vorfeld der Kommunalwahl 2020. Höhepunkt waren die Wahlarenen mit insgesamt 37 Bürgermeisterkandidatinnen und -kandidaten.
“Das, was dort gesagt wurde, nehmen wir sehr ernst, denn viele der Kandidatinnen und Kandidaten sitzen nun im Stadtrat“, sagt Marcus Stimler, Leiter der IHK-Zweigstelle in Velbert und Ansprechpartner für die Städte Haan, Heiligenhaus, Mettmann, Velbert und Wülfrath.
„Darüber hinaus wollen unsere Regionalausschüsse politischer werden“, erklärt Stimler. „Die Unternehmerinnen und Unternehmer wollen sich mit ihrer Expertise stärker einbringen, um sich für den Standort einzusetzen.“
Ganz oben auf der Agenda der Unternehmen sehen Schmitz und Stimler die Themen Umgang mit den Auswirkungen der Pandemie, Verkehr und Mobilität, Gewerbe- und Bestandsflächenentwicklung sowie die durch Corona beschleunigte Digitalisierung.
Corona trifft Wirtschaft und Kommunen gleichermaßen. Die Ausgaben stehen auf dem Prüfstand, denn die Auswirkungen der Pandemie reißen teilweise große Löcher in die städtischen Haushalte. Dennoch gelte es, gerade jetzt die Steuerlast für die Unternehmen so gering wie möglich zu halten. Besonders hart getroffen seien der Einzelhandel und die Gastronomie, was wiederum Auswirkungen auf die Entwicklung der Innenstädte habe. Hier seien besondere Anstrengungen erforderlich, um sie fit für die Zukunft zu machen.
Jenseits der „Aufräumarbeiten“ nach Corona sehen Tina Schmidt und Marcus Stimler eine große Aufgabe darin, vorhandene Gewerbeflächen zukunftsfähig zu gestalten. “Wir freuen uns, dass das Thema Bestandsentwicklung von den meisten Kommunen positiv aufgenommen wurde. Denn das ist ein dickes Brett, dass wir gemeinsam bohren müssen,“ erklären die beiden Fachleute der IHK.