Velbert. Seit Mitte des Jahres leitet ein neues Team das Berufskolleg Bleibergquelle. Martin Drüeke ist neuer Schulleiter, sein Stellvertreter ist Johannes Dörnen. Nach einem viertel Jahr im Amt haben die beiden ein erstes Reümee gezogen
Seit dem 1. August 2022, nachdem der langjährige Schulleiter, Dr. Ludwig Wenzel, in den Ruhestand verabschiedet worden ist, hat eine neue Schulleitung die Geschicke am Berufskolleg Bleibergquelle in die Hand genommen. Der neue Schulleiter, Martin Drüeke, ist nicht wirklich neu am Berufskolleg. Er hat bereits über viele Jahre als stellvertretender Schulleiter Dr. Wenzel tatkräftig unterstützt. Neu ist hingegen Johannes Dörnen, der nun als stellvertretender Schulleiter agiert.
Nach fast einem viertel Jahr im Amt haben die beiden nun ein erstes Resümee gezogen (wie folgt, im Wortlaut): „Natürlich müssen auch hier die ca. 600 SchülerInnen pauken, sich viel nötiges Wissen aneignen. Aber im Schulalltag wird deutlich, dass hier weit mehr vermittelt wird. Es geht um Menschen, um ein gutes Miteinander“, so Martin Drüeke, 59. „Wir fördern Menschen, bei deren späteren Tätigkeit es wiederum um Menschen geht. Später sollen die KinderpflegerInnen, die staatlich anerkannten ErzieherInnen mit Kindern und Jugendlichen arbeiten. Die SozialassistentInnen finden ein breites Feld Ihrer Aufgaben im Bereich der Betreuung von alten, kranken und behinderten Menschen.
Und genau da setzen das Lernkonzept und das Leitbild des christlichen Berufskollegs an. Christlich bedeutet in keinem Fall, dass nur Christen hier unterrichtet werden. Ganz im Gegenteil – junge Menschen – gleich welcher Religion oder auch religionslos – sind an der Bleibergquelle herzlich willkommen. Christlich bedeutet vor allem, dass man Werte lebt, die ein gutes und freundliches Miteinander ermöglichen.“
Dem stimmt auch der neue stellvertretende Schulleiter, Johannes Dörnen, 36, zu: „Es ist schon ein Unterschied, hier oder woanders Lehrer zu sein“, so Dörnen. In seiner kurzen Zeit an der neuen Schule schätzt er das gute Miteinander sowohl innerhalb des Kollegiums als auch in der Beziehung zu den SchülerInnen und Studierenden. „Wir alle müssen Vorbild sein, unsere Türen sind offen, die Verständigung erfolgt auf Augenhöhe“, so die beiden neuen Schulleiter.
Natürlich ist es nicht immer einfach, mit Menschen unterschiedlichster Bildungsgrade und Herkunft umzugehen. Aber hier ist der studierte Pädagoge, Martin Drüeke, seit vielen Jahren bestens vorbereitet. Nach seinem Studium in Wuppertal, nach Auslandsaufenthalten als Sprachlehrer in Spanien und Mexiko war er viele Jahre in der Jugend-Justizvollzugsanstalt Simonshöfchen in Wuppertal als Lehrer für Deutsch tätig. Durch seine sympathische und zugewandte Art war er bei den Inhaftierten sehr beliebt. Angst um seine Sicherheit hatte er nie. „Ich finde, jeder Mensch hat eine zweite Chance verdient,“ so Drüeke. „Mir ist es ganz wichtig, jungen Menschen zu vermitteln, dass im Leben auch mal etwas schieflaufen kann. Aber das ist kein Grund zum Aufgeben!“
Der verheiratete Familienvater von zwei erwachsenen Kindern wohnt in Wuppertal am Dönberg. Sein Hobby außerhalb der Schule ist seine Klarinette – so hat er vor vielen Jahren im Rahmen der ev. Gemeinde Dönberg den Verein zur Förderung der Kirchenmusik initiiert, dessen Vorsitzender er bis heute ist.
Der Pädagoge, der sechs Sprachen fließend spricht, hält sich fit mit Schwimmen, Radfahren und Wandern. Bei so viel Sprachkenntnissen macht es ihm immer wieder Freude, neue Länder und vor allem neue Menschen und Kulturen kennenzulernen.
Auch für die Schule bedeutet seine weltweite Aufgeschlossenheit eine deutliche Erweiterung der internationalen Beziehungen. Es ist nicht nur geplant, dass demnächst SchülerInnen aus den Partnerstädten der Stadt Velbert am Berufskolleg unterrichtet werden, sondern auch Menschen aus weiteren Ländern und Kulturkreisen.
Hierbei unterstützt ihn sein neuer Stellvertreter, Johannes Dörnen. Der gebürtige Westfale – aus Schwelm stammend – ging den ersten Schritt in Richtung Rheinland mit dem Erreichen des Abiturs am Berufskolleg am Haspel in Wuppertal – hier begeisterte ihn besonders der Leistungskurs „Bautechnik“. Von daher rührt auch seine Begeisterung für handwerkliche Tätigkeiten.
Sein weiterer Weg führte ihn zuerst ins Ausland, danach aber wieder nach Wuppertal ins Pädagogik-Studium. Nach Referendariat und weiteren Stationen lernte er in Marl das Hans-Böckler Berufskolleg kennen. An der Schule mit 3000 SchülerInnen und 200 LehrerInnen war er 10 Jahre tätig und arbeite in der erweiterten Schulleitung mit. „Der Job hat mir großen Spaß gemacht, es wurde aber Zeit die Komfortzone zu verlassen und Neues zu wagen,“ so Dörnen.
Über einige Umwege und weitere Stationen bewarb er sich mit einer Initiativbewerbung am Berufskolleg Bleibergquelle und wurde umgehend eingestellt. „Da passte einfach alles“, so Drüeke, „seine pädagogische Expertise, seine Verwaltungserfahrung, sein offenes und fröhliches Wesen, die Art, wie er auf Menschen zugeht. Den mussten wir nehmen!“ Dörnen ist Christ, ihm war und ist sein Glaube wichtig. Ein fester Bestandteil seines Lebens.
Am Berufskolleg wird Glaube gelebt, in seiner Verpflichtung ans Berufskolleg Bleibergquelle sieht Dörnen sich als „von Gott unterstützt und getragen“. Der verheiratete Vater zweier Jungs, 4 und 6 Jahre, fühlt sich sowohl privat in Velbert als auch beruflich am Berufskolleg mehr als wohl. „Alles richtig gemacht!“ ist er sich sicher.
Er unterrichtet die Fächer Mathematik und Sport – handwerklich hat er sein neues Büro schon topp gestaltet. Privat powert er sich gerne aus – natürlich mit seinen zwei Jungs – und mit Rennradfahren (im Leben kein E-Bike!), Mountainbike, Fußball, Kletter- und Kraftsport.