Museumsleiterin Dr. Yvonne Gönster mit dem wohl auffälligsten Stück der Ausstellung - eine Ortstafel der damals noch eigenständigen Stadt Neviges. Foto: Mathias Kehren

Velbert. Am Donnerstag, 10. Juli, öffnet um 18 Uhr im Schloss- und Beschlägemuseum am Heinz-Schemken-Platz die Sonderausstellung „Eine Stadt, viele Geschichten – Velbert und die kommunale Neugliederung im Jahre 1975“ ihre Tore. Im Fokus stehen zahlreiche Exponate, die Velberter Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung gestellt haben.


Bereits Anfang des Jahres waren die Einwohner Velberts aufgerufen, persönliche Erfahrungen, Anekdoten und historische Objekte im Kontext der Verwaltungsreform einzureichen. „Ich habe wirklich viele tolle Gespräche geführt und daraus einige Inspirationen für die Sonderausstellung erhalten“, freut sich Museumsleiterin Yvonne Gönster. Sie hat die Ausstellung gemeinsam mit der Abteilung Velbert-Hardenberg des Bergischen Geschichtsvereins konzipiert. Besonders viele Gegenstände und Fotos mit persönlichen Geschichten seien von den Velberterinnen und Velbertern beigetragen worden, darunter eindrucksvolle Originaldokumente, persönliche Erinnerungen und historische Fundstücke. 

Die Ausstellung beleuchtet die Zusammenführung der Städte Velbert, Langenberg und Neviges vor 50 Jahren und untersucht deren Auswirkungen auf die Bürger. Ausgehend vom sogenannten Düsseldorf-Gesetz, das unter anderem die Neugliederung des heutigen Kreises Mettmann regelte, wird dargestellt, wie die Bevölkerung die Nachricht der Eingemeindung aufnahm. Dabei wird auch ein Blick auf die Proteste in Langenberg und Neviges geworfen.

Weiterhin thematisiert die Ausstellung die Folgen für die Bürgergesellschaft und analysiert die Vor- und Nachteile der größeren Kommune für die Stadtentwicklung. Beispiele wie der Tunnelbau in Langenberg, die Altstadtsanierung in Neviges oder die Aufwertung des Forums zum Kulturzentrum veranschaulichen diese Entwicklung.

Interaktiv wird es bei der Frage, wie Velbert wohl in 50 Jahren aussehen mag. Besucherinnen und Besucher mit kommunalgeschichtlichem Interesse sind eingeladen, ihre Meinungen und Thesen einzubringen, die für die Nachwelt dokumentiert werden sollen. Außerdem haben sie die Möglichkeit, ihre Lieblingsorte in Velbert auf einer interaktiven Karte zu markieren.

Kinder dürfen zum Buntstift greifen und eigene Stadtwappen gestalten, die ebenfalls in die Ausstellung integriert werden.

Eine Podiumsdiskussion lädt am Donnerstag, 21. August, um 18 Uhr ebenfalls zum Austausch ein. Zeitzeugen werden die aufregenden Ereignisse vor 50 Jahren noch einmal aufleben lassen und gemeinsam mit dem Publikum über ihre Auswirkungen debattieren. Diese Veranstaltung organsiert der Bergische Geschichtsverein. Eine vorherige Anmeldung per E-Mail über vorsitzender@bgv-velbert-hardenberg.de ist erforderlich.

Die Ausstellung ist bis zum Jahresende zu sehen.