Das Karstadt Reisebüro habe seine Immobilie fluchartig verlassen, beklagt Vermieter Lopp. Foto: privat
Das Karstadt Reisebüro habe seine Immobilie fluchartig verlassen, beklagt Vermieter Lopp. Foto: privat

Velbert. Sauer darüber, wie ein Mietverhältnis mit Karstadt jetzt zuende ging, ist der Velberter Vermieter Thomas Lopp.


Als sich Lopp vor acht Jahren entschieden hat, nach dem Ende des Mietverhältnisses mit Jack Wolfskin das Karstadt Reisebüro als neuen Mieter für die Friedrichstraße 181 A zu übernehmen, ist er nach eigenen Worten davon ausgegangen, „dass ein so großes Unternehmen mit einem solch traditionellen Namen ein seriöser Mieter und Partner ist.“

„Doch dann kam Corona, Karstadt begann zu taumeln, und dann nahm das Übel seinen Lauf“, berichtet Lopp. „Das erste Virus nahm Karstadt zum Anlass, die Mietzahlungen komplett einzustellen. Dabei berief man sich mit windiger Rhetorik auf eine Rechtsprechung vom 19.11.1915 (1. Weltkrieg!!). Kurze Zeit später beantragte Karstadt die Insolvenz in Eigenregie und unter dem Schutzschirm des Insolvenzrechtes kündigte das Essener Unternehmen dann im Juli den langfristig abgeschlossenen Mietvertrag außerordentlich zum 31.10. diesen Jahres.“

„Am vergangenen Mittwoch fand nun die Übergabe statt“, schildert Lopp weiter. „Bereits im Vorfeld hatte Karstadt angekündigt, lediglich die Schlüssel des Ladenlokals auszuhändigen, keinerlei Erklärungen oder gar ‚Unterschriften’“ abgeben zu wollen. Und im Übrigen möge man sich an den Insolvenzverwalter wenden.

Zum Übergabetermin erschien alsdann ein Mitarbeiter der Zentrale und ein ehemaliger Mitarbeiter des Reisebüros. Aus dem Büro waren lediglich sensible Akten und Reisebürounterlagen entfernt worden. Zurück gelassen hatte man ansonsten alles, was nicht niet- und nagelfest war.

Mobiliar, Sperrmüll, diverse defekte Electronics, haufenweise Stapelboxen, Werbedisplays und vieles mehr. Die Räumlichkeiten waren weder innen noch außen gereinigt. Die zurückgelassenen Schreibtische waren verdreckt. Kurzum: Ein einziges Chaos, um das sich nun der Vermieter zu kümmern hat.“

Eigentümer Lopp ist sauer, dass er damit nicht nur auf offenen Mieten sitzen bleibt, sondern auch auf den Kosten für die Entsorgung, Reinigung und Renovierung.

Mobilar und Sperrmüll seien zurückgelassen worden, berichtet Lopp. Foto: privat