Plattformen wie Twitter (jetzt: X), Facebook und Instagram bieten die Möglichkeit, mit Freunden in Kontakt zu bleiben, aktuelle Nachrichten zu verfolgen und unser Leben mit anderen zu teilen. Insbesondere das Smartphone hat sich in diesem Zusammenhang zu einem unverzichtbaren Begleiter entwickelt.
Die zahlreichen Social-Media-Apps auf dem Smartphone ermöglichen eine fortlaufende Aktualisierung der Nachrichten und eine nahezu grenzenlose Vernetzung mit Menschen weltweit. Diese scheinbar endlose Informationsflut wird nicht von allen befürwortet, wie auch von CyberGhost berichtet wird. Somit stellt sich die Frage: Wie viel Social Media ist eigentlich gesund, und ab wann wird es zur Zeitverschwendung?
Social Media und was dahintersteckt
Im ersten Augenblick tragen soziale Medien zweifellos dazu bei, das Leben unkomplizierter zu gestalten. Innerhalb kürzester Zeit ist es mühelos möglich, sich mit Freunden, Bekannten oder der Familie zu vernetzen. Man kann jederzeit die neuesten Fotos betrachten, Nachrichten lesen und Einblicke in das Leben anderer erhalten. Hier werden umfassende Informationen präsentiert, von positiven über negative, bis hin zu sowohl wichtigen als auch völlig überflüssigen Informationen.
Selbst am Leben von Prominenten oder Influencern, die man im realen Leben vielleicht nie treffen würde, kann man plötzlich teilhaben. Soziale Medien bieten den idealen Raum für Selbstinszenierung. Hier kann man nicht nur von den Lieblings-Influencern inspiriert werden, sondern auch selbst kreativ werden. Oftmals ist die erhaltene Bestätigung entscheidend für diese aktive Teilnahme. Es scheint, als würden viele Menschen soziale Medien als Ersatz für vermeintliches Glück oder als Quelle positiver Emotionen nutzen. Doch trotz all der positiven Erfahrungen und Auswirkungen bergen soziale Medien auch gewisse Gefahren.
Gefahren im Umgang mit sozialen Medien: Eine kritische Analyse der Forschungslage
In einer Ära, in der immer mehr Menschen einen erheblichen Teil ihres Tages in sozialen Medien verbringen, steigt auch das Interesse der Forschung an den potenziellen Risiken dieser digitalen Interaktionen. Zahlreiche Studien zeichnen ein besorgniserregendes Bild von den Auswirkungen sozialer Medien auf die psychische Gesundheit und wecken Bedenken bezüglich einer möglichen Verbindung zu Depressionen.
Obwohl ein eindeutiger kausaler Zusammenhang zwischen der Nutzung sozialer Medien und der Entwicklung von Depressionen noch nicht abschließend nachgewiesen ist, liefern die bisherigen Untersuchungen aufschlussreiche Ergebnisse, die zweifellos Aufmerksamkeit verdienen.
Eine 6-monatige Studie
Eine Untersuchung, durchgeführt von den Universitäten Arkansas und Pittsburgh, verfolgte über einen Zeitraum von sechs Monaten 1289 Studienteilnehmer im Alter zwischen 18 und 30 Jahren. Zu Beginn gaben 990 der Teilnehmer an, keine depressiven Symptome zu haben. Nach diesem Zeitraum hatten jedoch 9,6 Prozent dieser Gruppe depressive Symptome entwickelt.
Besonders signifikant war der Zusammenhang zwischen der Intensität der ursprünglichen Social-Media-Nutzung und dem Auftreten von Depressionen nach sechs Monaten. Diejenigen mit der intensivsten Social-Media-Nutzung zu Beginn der Studie hatten ein 2,8-fach höheres Risiko, Depressionen zu entwickeln, verglichen mit der Gruppe mit der niedrigsten Nutzungsintensität.
Eine 4-jährige Langzeitstudie
Eine Langzeitstudie der Universität Montreal, die rund 4000 Teenager über vier Jahre begleitete, ergab ähnlich beunruhigende Erkenntnisse. Hier zeigte sich, dass je mehr Zeit die Probanden in sozialen Medien verbrachten, desto ausgeprägtere depressive Symptome entwickelten sie. Diese Ergebnisse erstreckten sich sowohl auf Vergleiche zwischen
Jugendlichen mit unterschiedlicher Nutzungsintensität sozialer Medien als auch auf die individuelle Entwicklung der Probanden im Zeitverlauf.
Überraschenderweise schien es von geringerer Bedeutung zu sein, dass ein hoher Zeitaufwand für soziale Medien weniger Zeit für gesündere Aktivitäten wie Sport ließ. Vielmehr schienen die ungünstigen Effekte intensiver Social-Media-Nutzung durch soziale Vergleiche mit besser gestellten Personen ausgelöst zu werden.
Zusätzlich wird vermutet, dass Internet- und Social-Media-Nutzer gezielt nach Informationen suchen, die ihre aktuelle Stimmung und Wahrnehmung bestätigen. Dies würde bedeuten, dass Nutzer mit bereits gedrückter Stimmung im Netz vor allem solche Informationen auswählen, die ihrer Stimmung entsprechen und sie somit in einer sich verstärkenden Abwärtsspirale weiter vertiefen.
Social Media auf gesunde Art nutzen
Die folgenden drei Tipps sollen für eine gesunde Nutzung sozialer Netzwerke sorgen.
Tipp 1: Begrenzen der Zeit auf Plattformen
Diverse Studien haben gezeigt, dass der exzessive Konsum von Social Media zu Depressionen, Angstzuständen, Stress und Bluthochdruck führen kann. Im Jahr 2020 verbrachte die durchschnittliche Person unter 24 bereits mehr als drei Stunden pro Tag auf sozialen Netzwerken. Es wird geraten, die Zeit auf diesen Plattformen auf ein gesünderes Maß zu reduzieren. Eine Studie von Melissa G. Hunt, Rachel Marx, Courtney Lipson und Jordyn Young empfiehlt beispielsweise, nur 30 Minuten täglich mit Instagram, Twitter, Facebook und Co. zu verbringen. Das Deaktivieren von Benachrichtigungen der Apps kann dabei helfen.
Tipp 2: Nicht alles glauben, was gesehen wird
Soziale Medien präsentieren oft eine idealisierte Welt. Beim Betrachten von Posts anderer vergleicht man sich häufig mit scheinbar perfekten Urlauben, teuren Autos und makellosen Körpern, was zu Neid und Traurigkeit führen kann. Es ist wichtig zu verstehen, dass Nutzer nur das teilen, was sie zeigen wollen. Das Leben von Influencern entspricht nicht rund um die Uhr dem, was online dargestellt wird. Bilder werden oft bearbeitet und gefiltert. Es ist ratsam, sich bewusst zu machen, dass nicht alles, was präsentiert wird, der Realität entspricht.
Tipp 3: Hinterfragen des Zwecks von Social Media
Soziale Netzwerke sind keine Wohltätigkeitsorganisationen. Ihr Hauptziel ist Profit. Unternehmen verdienen Geld durch die Anzeige von Werbung für die Nutzer. Die Doku „The Social Dilemma“ verdeutlicht, wie Algorithmen effizient darauf abzielen, Nutzer auf Social Media zu halten. Wenn festgestellt wird, dass stundenlang durch Instagram gescrollt wird oder Videoempfehlungen auf YouTube verfolgt werden, kann darüber nachgedacht werden,
warum dies getan wird, ob die Zeit sinnvoll genutzt wird und wer tatsächlich davon profitiert.
Fazit
Sicher kann man hier an dieser Stelle sagen, die Dosis macht das Gift. Fakt ist auf jeden Fall, dass ein Zuviel der Nutzung von Social Media definitiv nicht gesund ist. Es ist klar, dass ein bewusster Umgang mit sozialen Medien und die Förderung gesunder Aktivitäten von enormer Bedeutung sind, um potenzielle negative Auswirkungen zu minimieren. Inzwischen zeigt sich aber auch schon eine Gegenbewegung gerade in der jungen Generation, denn laut einer aktuellen Studie des VOCER-Instituts für digitale Resilienz zeigt sich, dass sich immer mehr junge Menschen zwischen 14 und 29 Jahren von sozialen Netzwerken lossagen.